Leuth: Hilfsprojekt - Somedi macht mobil

Noch in diesem Jahr will der Verein ein Mobilcamp in Indien errichten. Dort können einfache Prothesen entstehen.

Leuth. Jährlich flüchten Tausende aus Tibet ins benachbarte Indien. Während der strapaziösen Flucht über Höhenpässe erleiden viele Erfrierungen, müssen Gliedmaßen amputiert werden. Ihnen will nun ein Verein aus Leuth helfen.

Die Camps arbeiten nach dem Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe": Junge Männer lernen, wie aus einfachen Mitteln vor allem Beinprothesen gefertigt werden können. Modi: "Der dort entwickelte Jaipoor-Foot ist einfach herzustellen und gut zu tragen. Er macht amputierte Menschen wieder mobil."

Ladakh liegt in 3500 Metern Höhe und ist nur zwischen April und September auf dem Landweg zu erreichen. Modi: "Das Lager zu bauen, ist noch in diesem Jahr zu schaffen. Wenn wir jetzt Ja sagen, könnte mit dem Bau im Juli begonnen werden, Fertigstellung wäre im August." Die Mitgliederversammlung gab dazu einstimmig grünes Licht.

Modi berichtete über ein Kapitel der Weltgeschichte, das gerne verschwiegen werde: Die Volksrepublik China habe Tibet annektiert, die Tibeter unterdrückt und vor allem Chinesen umgesiedelt. Viele Tibeter flüchteten über die Berge nach Ladakh.

Für die Weltflüchtlingshilfe, UN und viele Staaten sei dies ein Tabu-Thema. Modi: "Niemand möchte im Streit mit China leben." Auch Indien sei vorsichtig. Deshalb erhalte der Dalai Lama keine Reisegenehmigung nach Ladakh/Indien. Das würden die Chinesen als Einmischung in innere Angelegenheiten sehen.

Somedi Der Verein wurde 1981 in Leuth für sozial-medizinische Hilfe in Ländern der dritten Welt gegründet. Initiator und Vorsitzender seit 1981 ist der indische Arzt Ramesh Modi.