Kempen Lkw-Sperren sollen Jecke schützen

Bei einem Infoabend mit interessierten Narren ging es unter anderem um die Sicherheit beim Rosenmontagszug.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. „Unser Ziel ist es, einen schönen Rosenmontagszug zu bekommen.“ Mit dieser Grundaussage eröffnete Zugleiter Theo Balters den Informationsabend des Kempener Karnevalsvereins (KKV) zum Rosenmontagszug. Nachdem er im vergangenen Jahr aufgrund einer Sturmwarnung ausgefallen war, wird der Zug am 27. Februar nachgeholt.

Damit unterbricht der KKV den traditionellen dreijährigen Rhythmus, in dem in Kempen die Züge laufen und startet einen neuen Dreijahresrhythmus. Das heißt, der nächste Zug findet nicht in zwei, sondern auch erst wieder in drei Jahren statt. Für die jeweiligen Prinzenpaare bedeutet das: Sie ziehen nicht im ersten Jahr ihrer Regentschaft, sondern ab sofort jeweils im zweiten Jahr ihrer Amtszeit.

Für den aktuellen Zug gibt es eine wichtige Neuerung. Der KKV hat zusammen mit Feuerwehr, Polizei und der Stadt Kempen ein Evakuierungskonzept entwickelt. Die Idee dazu stammt aus den Reihen der Karnevalisten. Sie hatten diesen Wunsch an die Stadtverwaltung herangetragen. „Hätten wir einen solchen Evakuierungsplan bereits im vergangenen Jahr besessen, so hätte der Zug möglicherweise doch stattfinden können. Denn wäre es — wie angekündigt — zu extremen Sturmböen gekommen, hätten wir den Zug jederzeit geordnet auflösen können“, bemerkte KKV-Präsident Heinz Börsch.

Das Notfall- und Evakuierungskonzept beinhaltet sechs Abbruchpunkte innerhalb des Zugweges, die gewährleisten sollen, dass die Zugteilnehmer, Fußgruppen sowie Mottowagen sicher und schnellstmöglich zum Sammelplatz am Schmeddersweg geführt werden können (die WZ berichtete). Das für die Abbruchpunkte benötigte und entsprechend „unterwiesene Personal“ stellt die Feuerwehr.

Beim Thema Sicherheit gibt es wahrscheinlich noch weitere Vorkehrungen — als Reaktion auf das Lkw-Attentat von Berlin. So wie in Tönisvorst (siehe Seite 23), wo Sperren eingerichtet werden, damit keiner bewusst ein Fahrzeug in eine Menschenmenge steuern kann, gibt es in Kempen ähnliche Überlegungen. „Wir befinden uns noch in der Abstimmung mit der Polizei“, sagt Ordnungsamtsleiter Ulrich Eckerleben auf Anfrage der WZ. „Wir ziehen entsprechende Maßnahmen in Erwägung.“

In Sachen Information der Zugteilnehmer setzt Balters ab sofort auf das Prinzip E-Mail. „Wir hatten im vergangenen Jahr Berge von Papier. Dem möchten wir entgegenwirken. Startnummern und alle weiteren Information verschicken wir nur noch per Mail“, sagte der Zugleiter. Einzig und allein die Anmeldung benötigt der KKV noch im Papierformat mit der entsprechenden originalen Unterschrift. Anmeldungen nimmt Balters übrigens bis zum 6. Februar entgegen.

Eine Teilnehmergebühr gibt es nach wie vor nicht. Im Hinblick auf die Kosten, die Zugteilnehmer schon 2016 für Dinge wie Wurfmaterial hatten, betonte Balters, dass es ruhig auch einmal weniger Kamelle sein dürften. Das täte dem Spaß keinen Abbruch.

Bislang liegen 40 Anmeldungen für den Kempener Rosenmontagszug vor. Für den Zug im vergangenen Jahr hatte es 96 Anmeldungen gegeben. Die Unterlagen zur Anmeldung, die Vorschriften und Hinweise für die Zugteilnehmer als auch das neue Evakuierungskonzept sind im Internet zu finden:

kempener-karnvals-verein.de