Mietshäuser nicht im Trend
Nach Angaben der Stadt wollen Investoren in Kempen fast ausschließlich Eigentumswohnungen errichten.
Kempen. In Kempen soll es mehr bezahlbaren Wohnraum geben. Wie und wo das umgesetzt werden soll, wird weiter diskutiert. Die Grünen haben drei Vorschläge gemacht: „Bezahlbares Wohnen“ im Neubaugebiet An der Kreuzkapelle, auf dem Kanders-Areal, St. Huberter Straße, und am Bahnhof an der Unterführung (die WZ berichtete).
Die Verwaltung will in ihre Planungen die Überlegungen aufnehmen, ob in Teilbereichen des letzten Bauabschnitts An der Kreuzkapelle öffentlich geförderter Wohnungsbau möglich ist. Absagen erteilte die Stadt den Ideen Kanders-Gelände, weil die Stadt dort keine Grundstücke besitzt, und den „Torhäusern“ an der Unterführung des Bahnhofes, weil dort mit zu viel Lärm zu rechnen ist. Der Planungsausschuss stimmte der Verwaltung da geschlossen zu.
Damit soll das Thema „günstiges Wohnen“ aber noch nicht erledigt sein. Die Verwaltung erarbeitet bereits ein Konzept, das zeigt, was die Stadt tun kann, um Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt zu steuern. Das Konzept soll dann im Sozialausschuss behandelt werden.
Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox machte deutlich, dass es bereits an anderen Stellen in der Stadt immer wieder die Möglichkeit gab, Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen zu errichten. „Aber es gab keine Nachfrage. Es gab keinen Investor für Geschossbau“, so Cox. Auch an der Kreuzkapelle habe es mit Ausnahme des Projektes „Besser Gemeinsam Wohnen“ bisher auch keinen Investor für Geschosswohnungsbau gegeben. Und wenn jemand ein Mehrfamilienhäuser baue, dann eher mit Eigentumswohnungen. Damit könne man offensichtlich mehr Geld verdienen als mit Mietwohnungen, erklärte Cox. An öffentlich geförderten Wohnungsbau gehe zurzeit keiner ran.
Joachim Straeten (Grüne) bezeichnete die Ausführungen als sachlich richtig, aber etwas mager. Die Frage bleibe: „Welche Anstrengungen wollen wir unternehmen?“ Die Fraktionen waren sich einig, dass das Thema wichtig ist und angegangen werden muss. Jürgen Klement (CDU) machte einen weiteren Punkt deutlich: „Bezahlbares Wohnen heißt Subventionen. Wir sollten überlegen, inwieweit wir bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen.“