Musketiere holen zähes Vieh runter

Vogelschuss: Nach über sechs Stunden wird Bastian Stahl Tönisberger Schützenkönig.

Tönisberg. Drei Musketiere retteten den Vogelschuss von St.Antonius-Isidorus. Es war nach 21 Uhr, Schießmeister Hansi Minten hatte schon den Scheinwerfer von der Feuerwehr anrücken lassen. Und noch immer war das hölzerne Federvieh nicht gefallen.

Die Stimmung von Zuschauern, Brudermeister und Festausschuß war auf dem Tiefpunkt und man befürchtete schon das gleiche Desaster wie vor vier Jahren, als das Vogelschießen wiederholt werden musste. Damals hatte sich im ersten Anlauf kein Königshaus gefunden.

Da traten drei "D’Artagnan Jonges" aus der Gruppe der Musketiere hervor. Gemäß ihrem Wahlspruch "Einer für alle" holten sie mit dem 750.Schuss das hartleibige Vieh von der Stange. Der Vogel stammte wie immer aus der Werkstatt Conen in Krefeld-Verberg und war aus geleimten Brettschichtholz. In diesem Jahr war er allerdings kleiner ausgefallen.

Mit König Sebastian "Basti" Stahl(24), den Ministern Michael Bellstedt (24) und Gregor Maike (23) sprangen drei Wagemutige in die Bresche- gerade als die Stimmung so trist wie der einsetzende Regen war.

Dem Fliesenlegermeister Stahl steht seine Braut, die Physiotherapeutin Tanja Grunwald, als Königin zur Seite. Minister Michael Bellstedt, der in St. Hubert zu Hause ist, wird von Darenka Fritsche unterstützt. Nur Gregor Maike ist noch solo.

Das Fest hatte bereits am Vorabend mit der Verabschiedung des scheidenden Königshauses stimmungsvoll begonnen. Auf der idyllischen Pappelweide erklang bei Anbruch der Dunkelheit der große Zapfenstreich mit Fackel- und Fahnenträgern, vorgetragen von der Kapelle der "Nette Stölle Jonges" und dem Trommlerkorps Nieukerk.

Danach durfte das Königshaus unter König Willi Rögels Geschenke und Huldigungen zur Erinnerung an ihre vierjährige Regentschaft entgegennehmen. Auf das Schützenfest mit dem Umzug am 24.August, zu dem sich neben zehn Tönisberger Grupen 15 auswärtige angemeldet haben und an dem fünf Reitertrupps teilnehmen, darf man gespannt sein.