Die WZ-Tipper hatten sich dort am Sonntagmorgen versammelt, um ihren König zu küren: Jürgen Laurenzen. Das St.Huberter Fußball-Urgestein hatte beim Tippspiel der WZ auf die Spanier gesetzt und lag damit als einziger der Tipp-Elf aus Kempen, Grefrath und Nettetal goldrichtig.

"Ich hatte nie einen Zweifel daran, dass die Spanier gewinnen. Sie hatten ja vor dem Turnier 17Spiele in Folge nicht verloren", erklärte Laurenzen seinen Triumph. Standesgemäß erschien der Jugendleiter des TuS St.Hubert dann auch im roten Trikot des Europameisters zum Frühstück und schwärmte vom technisch begeisternden Fußball der Südeuropäer: "Einfach klasse, dieses Kurzpassspiel."

Laurenzen freute sich nicht nur über den WZ-Pokal, sondern auch über eine eigens für ihn angefertigte Fußballtorte aus dem Hause Oomen. "Das war mir eine besondere Ehre", sagte Manfred Oomen, der die Elf in sein Café am Buttermarkt geladen hatte und im prächtigen Hundertwasser-Zimmer für die Tipper das hochwertige Hundertwasser-Porzellan auf den Tisch stellte.

Hinter Laurenzen, der als Sieger mit der WZ ein Bundesligaspiel im Gladbacher Borussia-Park besuchen und dort hinter die Kulissen blicken darf, landete Luca-Sophie Meyer auf dem zweiten Platz. Für die 13-Jährige, die beim FC St.Hubert kickt und aufs LvD geht, gab es für die tolle Tippleistung den Original-EM-Ball "Europass", gestiftet von Sport Schröder. Das Nesthäkchen der Runde heimste ihre Punkte mit den Russen ein. Sie hatte Andrej Arschawin und Co. als einzige das Halbfinale zugetraut.

Als Dritter freute sich Kommissar Hans Pimpertz über Freikarten für die Kempener Lichtspiele. Pimpertz hatte auf die Karte Niederlande gesetzt, die aber gegen starke Russen im Viertelfinale das Nachsehen hatten.

Kurios: Wegen Punktgleichheit bekam ausgerechnet Stadtwerke-Chef Herwig Eichelberger den vierten Platz und somit eine Geldwertkarte fürs Kempener Schwimmbad zugelost. Zur Erklärung: Die Stadtwerke betreiben das Kempener Schwimmbad. "Das kann ich natürlich nicht annehmen", scherzte der gebürtige Österreicher und wandelte seinen Preis spontan und großzügig in Schwimm-Freikarten für die gesamte Tippgemeinschaft um.

Freude kam auch beim Fünftplatzierten Hans-Josef Klingen auf. Er gewann 30 Liter Bier nebst Edel-Gläsern und Tablett- und hat auch schon eine Verwendung. "Ich habe im Freundeskreis gewettet, dass Schalke Meister wird und natürlich mal wieder verloren", sagte der Grefrather, ein großer Fan der Königsblauen. Seine Freunde dürfen sich also auf ein Frischgezapftes freuen.

Trotz Trostpreis- eine flotte WZ-Tasse- strahlte auch Elfie Böhm, die Sechstplatzierte. "Das Tippspiel hat mich animiert, dass ich bei Spielen die Daumen gedrückt habe, die ich mir sonst nie angeschaut hätte", lachte die Kempener Sportamtsleiterin. Das unterstrich auch Jennifer Marxen (Platz 9), die als Kempens beste Läuferin eher der Leichtathletik verbunden ist, aber durch das Tippspiel eine Menge Fußball-Kompetenz erworben hatte.

Mit den Worten "Die letzten werden die ersten sein" leitete Moderator Axel Küppers zu den Plätzen zehn und elf über: Ralf Inderdohnen, Jugendtrainer bei Borussia Mönchengladbach, und der ehemalige GEC-Eishockeyspieler Heiko Cox sahen das aber nicht so bierernst und gratulierten dem Tippkönig herzlich. Der Schaager Inderdohnen und der Grefrather Cox hatten auf Deutschland (Inderdohnen) bzw. Italien (Cox) gesetzt und waren dadurch am Ende abgerutscht.

Das i-Tüpfelchen einer gelungenen Aktion setzte schließlich Manfred Oomen. Der Bäckermeister hatte für den Tippkönig eine "persönliche Praline" mit dessen Konterfei kreiert. Über zwei süße Holzschachteln freute sich Jürgen Laurenzen riesig. Und für den Rest der Tipp-Elf gab es jeweils ein Six-Pack Pralinés mit verschiedenen Motiven (Fahnen Deutschland und Spanien, Tippkönig, WZ, Peerbooms).

Wie meinte doch Hans-Josef Klingen abschließend: "Wann macht ihr das nächste Tippspiel?" Red