Leerstand in Kempen CDU macht sich nach Treppchen-Aus Sorgen um die Altstadt

Kempen · Die Kempener Union möchte von der Stadtverwaltung wissen, welche Maßnahmen es gegen Leerstände gibt.

Die Kempener Kult-Kneipe Treppchen an der Ellenstraße öffnet nach der Sommerpause nicht mehr.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Nach dem Aus für die Kempener Kult-Kneipe Treppchen an der Ellenstraße und angesichts einiger leer stehender Ladenlokale in der Innenstadt hat die Kempener CDU einige Fragen zum Themenkomplex „Laden- und Kneipensterben in Kempen“ an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) gestellt. Diese sollen in der nächsten Sitzung des Stadtrates beantwortet werden. „Die CDU-Fraktion beobachtet seit geraumer Zeit vermehrten Leerstand in Kempen und in den Ortsteilen. Insbesondere in unserer geliebten Kempener Altstadt zeigt sich das derzeit am deutlichsten“, schreibt die CDU.

Einzelne Ladenlokale oder Geschäftsflächen stünden leer, andere Ladenlokale würden nicht durch Einzelhändler, sondern Dienstleistungsunternehmen besetzt, so die CDU weiter. „Diesen Trend sehen wir für die Entwicklung des Kempener Einzelhandels und die Attraktivität unserer Altstadt kritisch. Dazu kommen Investoren, die ihr Herzblut nicht in Kempen sehen. Beispielsweise stehen die Gebäude an der Ecke Engerstraße/Burgstraße seit Jahren leer.“ Seit einiger Zeit macht das Gerücht die Runde, die Stadt sei in erfolgversprechenden Gesprächen mit dem Inhaber der Immobilie, der Berlinhaus Verwaltung GmbH. Deren Geschäftsführer Robert Jung bestätigte kürzlich auf Anfrage, dass man mit der Stadt im Gespräch sei, aber bei der Neuentwicklung des Komplexes noch ganz am Anfang stehe.

Kempen zeichne sich durch seinen Mix an vielfältigen Einzelhandelsgeschäften aus – und dies solle auch so bleiben, so die CDU weiter. Neben dem Leerstand von Geschäftsflächen sei aber auch bei den Gastronomieflächen ein Leerstand zu beachten. Zwar würden auch immer wieder Ladenlokale mit gastronomischen Angeboten neu eröffnet, „insgesamt zeigt sich aber ein Kneipensterben in Kempen und seinen Ortsteilen“, schreibt die CDU weiter und verweist auf die Traditionskneipe „Treppchen“, deren Pächterin Michaela Dahn angekündigt hat, nach der Sommerpause nicht mehr zu öffnen. Grund hierfür sei in erster Linie ein Schlaganfall ihres Mannes, der sie zwinge, etwas kürzer zu treten, da sie das neben dem Treppchen liegende Wirtshaus und die drei Venga-Lokale in Kempen, Kleve und Kevelaer weiterbetreiben möchte, wie sie im Gespräch mit unserer Redaktion sagte. Hinzu kämen allerdings auch Probleme, Personal für das Treppchen zu finden, so Dahn.

Die CDU bedauert das Treppchen-Aus und sieht die Entwicklungen sehr kritisch: „Gastronomieangebote wie Kneipen gehören zum Kempener Stadtbild und zeichnen das attraktive gastronomische Angebot der Kempener Altstadt aus. Zudem sind diese Traditionskneipen Orte für vielfältige Aktivitäten von Kempener Vereinen, in denen sich viele Kempener Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich engagieren. Dieses Kneipensterben muss unbedingt gestoppt werden.“ Nun möchte die CDU-Fraktion von der Stadtverwaltung wissen, welche konkreten Maßnahmen zur Gewinnung von neuen Einzelhändlern und Gastronomen derzeit erfolgen und wie der Klosterhof bei der Gewinnung neuer Einzelhandelsunternehmen unterstützt wird. Und: Wie kann das von der Landesregierung aufgelegte Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren NRW“ die Stadtverwaltung bei den Maßnahmen unterstützen? Zudem möchte die CDU-Fraktion wissen, welche Lösungen die Stadtverwaltung gegen das Kneipensterben vorsieht.