Kempen Narren sollten keine Panik haben
Die Ereignisse in der Kölner Silvesternacht haben keine Auswirkungen auf den Kempener Rosenmontagszug. Stadt und Polizei haben die Situation erörtert. Im Bedarfsfall können zusätzliche Beamte geordert werden.
Kempen. Auf der Zielgeraden haben die Kempener Narren noch einmal richtig Gas gegeben. „Wir haben jetzt 96 Teilnehmer für den Rosenmontagszug“, sagte Theo Balters am Freitag auf Anfrage der WZ. Zum offiziellen Anmeldeschluss am vergangenen Dienstag standen noch 81 Gruppen auf Balters’ Liste. Mit einigen Nachzüglern ist der Kempener Karnevalsverein (KKV) jetzt bei 96 Fußgruppen und Festwagen. „Damit kratzen wir an der 99 von 2013. Mit dem Ergebnis sind wir total zufrieden“, sagt Balters. Vor allem deshalb, weil die Anmeldungen im Dezember noch recht schleppend eingetrudelt waren (die WZ berichtete).
Nun können alle Beteiligten in die heiße Phase der Vorbereitung einsteigen. Für die Stadt Kempen und die Polizei steht dabei in erster Linie die Sicherheit von Teilnehmern und zehntausenden Besuchern im Fokus. Erst Recht nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln. Diese schrecklichen Ereignisse haben die Sicherheitsüberlegungen in den Großstädten für Karneval grundlegend auf den Kopf gestellt. In Kempen heißt die Devise allerdings: Keine Panik machen!
„Ich habe mit der Polizei gesprochen, was den Rosenmontagszug in Kempen angeht“, erklärt Ordnungsdezernent Hans Ferber. Die Polizei habe ihm erklärt, sie sehe keine besondere Situation. „Sie schätzt die Lage genauso ein wie beim letzten Zug vor drei Jahren und sieht keine besondere Gefährdung“, so der Erste Beigeordnete.
Für den Fall, dass es zu spontanen Problemen komme, halte die Polizei eine „eiserne Reserve“ an Einsatzkräften vor. Diese könne kurzfristig eingesetzt werden. „Man kann nicht vorsorglich jede Menge Polizeikräfte horten“, erläutert der Dezernent. Gleichzeitig erklärt er auch, dass die Polizei die sozialen Medien aufmerksam beobachte und gegebenenfalls reagieren könne.
Zum geltenden Sicherheitskonzept, das in weiten Teilen schon 2013 zum Tragen gekommen ist, gehört auch ein Glasverbot innerhalb der Altstadt. Teilnehmer und Besucher dürfen nur Getränke in Plastikbechern und -flaschen mit sich führen. Kontrolliert wird das Verbot in erster Linie am Bahnhof. Dort bekommen die Sicherheitsbehörden wie schon 2013 Unterstützung von Beamten der Bundespolizei, die ihre Wache an der Schorndorfer Straße hat. Jecke Besucher, die am Bahnhof ankommen, können dort zum Beispiel ihre Getränke in Plastikgefäße umfüllen.
Das Glasverbot hat sich aus Sicht der Behörden und des Veranstalters bewährt. „Scherben haben früher sogar bei Rettungsfahrzeugen für platte Reifen gesorgt. Da hört der Spaß auf“, hatte Zugleiter Balters bereits im Dezember auf einer Zugteilnehmer-Versammlung gesagt. 2013 habe es kaum noch Probleme gegeben.
Die Änderungen des Zugwegs wurden in den vergangenen Wochen bereits eifrig diskutiert. Aufgrund von zwei Baustellen müssen die Jecken Umwege in Kauf nehmen. Auf der Judenstraße ist die vorübergehende Fahrbahndecke nach Angaben der Stadt nicht für einen Rosenmontagszug geeignet. Auf der Peterstraße sorgt die Baustelle der Firma Schmitz für einen Engpass. Daher haben sich Stadt und KKV für eine leicht veränderte Strecke entschieden (siehe Grafik).
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