Oedt: Engagement für Burg Uda
Heimat: Mit 564 Mitgliedern und Heinz Panzer an der Spitze wagt der Oedter Heimatverein einen kritischen Blick in die Zukunft.
<strong>Oedt. Der Oedter Heimatverein ist ein Verein, der den Bürgern am Herzen liegt. Rund 400 Gäste kamen im vergangenen Jahr zur Feier des 60-jährigen Bestehens. Es werden auf Kosten des Vereins von der Pfarrgemeinde übernommene Figuren restauriert. Und ebenso historisch belegt wie kritisch wird seit vielen Jahrzehnten die Entwicklung der Ortschaft unter die Lupe genommen. Zurückgehende Einwohnerzahlen, schließende Geschäfte und der wachsende Verkehr waren und sind Themen, die den Heimatverein fordern. Rund 100 Mitglieder kamen am Freitagabend zur Jahreshauptversammlung in die Mooren-Halle.
Wie aktiv der Verein ist, vermag man auch der Tatsache zu entnehmen, dass das Heimatmuseum im Keller des Rathauses fast zu klein ist. Im Rahmen der Versammlung wurden unter dem Motto "gestern und heute" rund 200 Dias von Karl-Heinz Brocker gezeigt. Besonders interessant: 250 Geschäfte hat es früher mal in Oedt gegeben.
Für den wiedergewählten ersten Vorsitzenden Heinz Panzer ergaben sich aus dem Vortrag viele Fragen und Diskussionsbeiträge. "Wir sind eine aussterbende Gemeinde", stellte er fest. Panzer sah ferner "bretternde Lastkraftwagen" auf einer "lebensgefährlichen Hochstraße". Panzer: "Die Geschäfte verfallen mehr und mehr und der Kallengraben ist eine wachsende Müllabladestelle." Durch den Niedergang von Handel und Handwerk, vor allem aber durch die Schließung des Girmeswerkes, habe Oedt stark gelitten, stellte Panzer weiter fest. Oedt habe so gut wie keine Neubaugebiete und eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, wie etwa im Westen durch den Verlauf der Niers.
"Das war alles mal anders", so Panzer. Noch zwischen 1987 und 1990 habe Oedt einen Einwohnerzuwachs vorweisen können, der bei mehr als 400 Menschen jährlich lag. Bezogen auf die Geschäfte sei Oedt ein "Einkaufsparadies" gewesen - vor Jahrzehnten. Das Oedt in der Erinnerung der Menschen wach bleibe, sei ein großes Verdienst des Heimatvereins, der jetzt 564 Mitglieder hat. Der Jahresbeitrag wurde von zehn auf zwölf Euro angehoben.
Knapp 1500 Menschen nahmen im vergangenen Jahr an den Veranstaltungen des Heimatvereins teil. Herausragend dabei die festliche Geburtstagsfeier in der Albert-Mooren-Halle. Das Heimatmuseum wird zunehmend genutzt bei Klassen- oder Familientreffen und auch Sonderführungen sind stets begehrt. Mit verschiedenen Ausstellungen im Heimatmuseum, in der Sparkasse und im Oedter Schulzentrum rundete der Verein sein Engagement ab. Der Vorstand wurde wiedergewählt.