Versammlung in Breyell: Kampf gegen das Baggerloch

Politiker aus Landtag und Regionalrat sind sich mit 300 Bürgern im Seerosensaal im Widerstand gegen den geplanten Kiesabbau einig.

<strong>Breyell. Klare Sache: "Hier meint die Verwaltung der Stadt Nettetal: Nein!" Tosender Beifall für die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche von den fast 300Bürgern am Mittwochabend im überfüllten Seerosensaal in Breyell. Über den geplanten Kiesabbau zwischen Kaldenkirchen und Breyell diskutierten Abgeordnete des Landtags und des Regionalrates, Bürgermeister und Lokalpolitiker.

"Wir haben alle Schiss." Hans-HugoPapen (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses des Regionalrats

Einig waren sich alle im Widerstand gegen die "Verschandelung unserer Heimat", wie Moderator Jürgen Boyxen (CDU) formulierte. "Keine Fundamentalopposition" wolle man bilden, meinte Bürgermeister Christian Wagner, schließlich habe die Stadt kleineren Auskiesungen in Leuth zugestimmt. Doch die aktuellen Pläne könnten nur Widerspruch ernten: Ein über 100 Hektar großes Baggerloch soll "die integrative Fläche im Herzen unserer Gesamtstadt" zerstören.

Verärgerung bei allen Rednern, welch kurze Frist die Bezirksregierung für eine Stellungnahme lässt: "Eine Sauerei!", schimpfte Landtagsabgeordneter Uwe Leuchtenberg (SPD). Unumwunden gestand Hans-Hugo Papen (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses des Regionalrats: "Wir haben alle Schiss."

Empörung im Saal: Die Bezirksregierung handle den Bürgern gegenüber "respektlos", wenn sie nicht jede Unterschrift ernst nehme, klagte Elvire Kückemanns (SPD), die am Vorabend die Bürgerversammlung in Kaldenkirchen geleitet hatte (wir berichteten).

Fristen Am 3.März bringen die Breyeller Ortsvorsteherin Inge von den Bruck und der engagierte Bürger Peters Nisters mehrere tausend Unterschriftenlisten und Briefe der Bürger zur Bezirksregierung. Im April und im Juni tagt der Regionalrats-Planungsausschuss, noch im Juni ist die entscheidende Sitzung des Regionalrats.

Kontakt Infos gibt’s bei den Nettetaler Parteien, bei der Stadtverwaltung, der Breyeller Ortsvorsteherin Inge von den Bruck (Telefon 02153-971623) sowie im Internet:

Alle Achtung! Engagiert setzen sich die Nettetaler gegen den geplanten Kiesabbau und damit für den Erhalt ihrer Heimat ein. Den Eindruck trübt auch die Kritik einiger enttäuschter Bürger nicht.

Nein, jede Stimme zählt! Der Regionalrat kann beweisen, dass er die Interessen der Mitbürger ernst nimmt und vertritt -indem er dem Druck der Industrie nicht nachgibt.