Die medizinische Versorgung stärken
Der neue Direktor und der neue Chefarzt setzen auf Qualität und Spezialisierung. Aufwerten will der Chefarzt in Kempen auch die "Schlüsselloch-Chirurgie", bei der über endoskopische Verfahren eingeführte Kameras die OP "überwachen".
Kempen. Mit Friedhelm Sicking und Dr.Hajo Wilkens stellte die Stiftungs-Spitze des Heilig-Geist-Hospitals am Mittwoch zwei neue führende Köpfe des Krankenhauses an der von-Broichhausen-Allee1 vor. Friedhelm Sicking ist als Nachfolger von Harald Jansen Verwaltungsdirektor des Hospitals, das aus Wettbewerbsgründen nun als gemeinnützige GmbH geführt wird. Wilkens hat Dr.Werner Mertens als Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe abgelöst.
"Unser Haus ist gut aufgestellt", betonten zu Beginn Bürgermeister Karl Hensel und Propst Thomas Eicker, die Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung, die neben dem Hospital noch Träger der beiden Altenheime und mit 750 Mitarbeitern größter Arbeitgeber der Stadt ist. Für das 279-Betten-Haus mit über 500 Beschäftigten (310Vollzeit) seien Fusionen mit anderen Krankenhäusern in der Region kein Thema. Mit den beiden Neuen setze man weiterhin auf Qualität.
"Die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten in Kempen und Krefeld bewährt sich mehr und mehr", knüpfte Friedhelm Sicking(50) beim Stichwort Qualität an. Allerdings stoße man bereits an Grenzen und müsse wohl bald personell aufstocken: "Allein am Montag hatten wir hier 26 Operationen." Bereits jetzt nutzt ein gutes Dutzend niedergelassener Ärzte die Infrastruktur des Hospitals, dort OP’s durchzuführen.
Dr.Hajo Wilkens(53) ist es ein Anliegen, seine Abteilung neben der guten Grundversorgung in einigen Bereichen zu spezialisieren. Der Mediziner will in Kempen einen Schwerpunkt Senologie aufbauen- alles, was mit der weiblichen Brust zu tun hat. Wilkens will hier die Nähe zum Krefelder Brustzentrum nutzen und neben vertrauensvoller Diagnose auch onkoplastische Operationen unter ästhetischem Gesichtspunkt durchführen.
Ein größeres Problem vor allem bei Frauen seien Erkrankungen wie Harn-Inkonsistenz. Auch in diesem uro-gynäkologischen Bereich denkt Wilkens über eine eigene Abteilung nach.
Aufwerten will Wilkens in Kempen auch die "Schlüsselloch-Chirurgie", bei der über endoskopische Verfahren eingeführte Kameras die OP "überwachen". Ferner sollen ambulante Operationen für die Patienten nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel werden.
Geburt: Der 53-Jährige ist geboren in Ostfriesland und aufgewachsen in Düsseldorf und Neuss.
Bad Dürkheim: Zuvor war er 14 Jahre Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Ev. Krankenhaus in Bad Dürkheim, wo die Geburtshilfe geschlossen wurde.
Familie: Der neue Chefarzt ist verheiratet, hat zwei Kinder (12 und 17 Jahre) und möchte möglichst schnell mit der Familie nach Kempen ziehen.
Manager: Bereits seit gut einem Jahr ist der neue Verwaltungs-Direktor, der in Krefeld wohnt, Projekt-Manager in der Geschäftsführung des Kempener Hospitals.
Leitende Funktion: Der Nachfolger von Harald Jansen war in leitender Funktion 15 Jahre bei der AOK. Vor seinem Wechsel nach Kempen war er Geschäftsführer des Krankenhauses Maria-Hilf in Krefeld.
Privat: Der Diplom-Volkswirt ist 50 Jahre und verheiratet. Geboren ist er in Münster, aufgewachsen in Coesfeld.