Abschied: 32 Jahre im Kirchengeschäft

Horst Hubatsch war lange Presbyter. In dieser Zeit hat sich in der evangelischen Kirchengemeinde Breyell viel verändert.

Breyell/Bracht. Horst Hubatsch hörte es oft: "Du bist für uns der Kristallisationspunkt in unserer Kirche." Nach 32Jahren als Presbyter in der Evangelischen Kirchengemeinde Bracht-Breyell kandidierte er jetzt nicht mehr. "Nach 32 Jahren sollten jüngere die Verantwortung übernehmen", sagt der Breyeller. In drei Jahren wäre eh Schluss gewesen: Mit spätestens 75 Jahren müssen ehrenamtliche Presbyter - zuständig für Finanzen und Personal der Kirchengemeinde - ohnehin ihr Amt abgeben. Im März wird Hubatsch 72 Jahre alt.

Er will sich jetzt, wo der Termindruck ist weg ist, mehr seiner Familie sowie Haus und Garten widmen. Als Vize-Vorsitzender im kirchlichen Finanz- und Bauausschuss und Kindergartenrat hatte Hubatsch genug zu tun. Zudem vertrat er 15 Jahre als Synodaler zusammen mit dem jeweiligen Pfarrer - vier waren es in 32Jahren - die Gemeinde im Kirchenkreis Krefeld.

Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit zählt Hubatsch die 300-Jahr-Feier der Kirchengemeinde Bracht und das 25-jährige der Breyeller 1990. Auch die neue Orgel für 60000Mark zu Weihnachten 1982 hat der 71-Jährige noch gut in Erinnerung: "Ein Kraftakt." 17Jahre, seit der Fertigstellung der Kirche 1965, mussten die Breyeller ohne Orgel ausgekommen. Ebenfalls ein finanzieller Kraftakt sei 2002 die Totalrenovierung von Kirche und Gemeindezentrum gewesen. Hubatsch: "Wir hatten lange gespart."

Als Herausforderung empfand der 71-Jährige die Integration der Russlanddeutschen, von denen viele in Breyell ein Zuhause gefunden hätten. Die Gründung des Kirchenchores sei gelungen, ebenso wie der Männerkreis.

Gerne erinnert sich Hubatsch an die Fahrten in die französischen Partner-Gemeinden Beaucaire-Tarascon in der Camargue. Alle zwei Jahre stand diese Fahrt auf dem Programm.

Natürlich habe sich einiges verändert, sagt Hubatsch und denkt auch an die Jugendarbeit. Die offene Jugendarbeit der 70er-Jahre habe sich nicht bewährt. Deshalb sei man zur Gruppenarbeit zurückgekommen.