Oktoberfest in Kempen Festzelt: Party in Dirndl und Lederhose
Kempen. · Die St.-Stefanus-Schützen in Schmalbroich hatten wieder ein Oktoberfest organisiert. Zum dritten Mal wurde im Festzelt neben der Reithalle zünftig gefeiert.
Nach 13 Jahren in der Reithalle und jetzt zum dritten Mal im Zelt am Schmeddersweg ist das Oktoberfest der St.-Stefanus-Schützenbruderschaft Schmalbroich längst zur Tradition geworden – eine Tradition, die nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat. Am Freitag waren rund 500 Besucher gekommen, am Samstag 800 – diese Zahlen liegen auf dem Niveau der Vorjahre.
Was sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt: Der Spaß, der dieses Fest den Menschen jeden Alters bereitet. Hendrik Cebulla (27) aus Kempen beispielsweise war voll des Lobes: „Das ist total genial hier, das Bier ist ein Traum, wir gefällt die Musik, die ganze Atmosphäre.“ Was ihm nicht gefiel: Dass schon gegen Mitternacht Schluss sein würde. Heinrich Pink und Ehefrau Christine gingen schon viel früher – das lag an dem fortgeschrittenen Alter des Seniors, der im Dezember 86 Jahre alt wird. Fesch sah er aus mit seiner Wildlederhose und der Trachtenjacke. „Alles, was aus Bayern kommt, gefällt mir“, erklärte der Senior freudestrahlend. Was er beklagte: „Ich hätte mir mehr bayrische Musik gewünscht.“
Der Löschzug St. Hubert war
wieder fast komplett vertreten
Kaum hatte er das Zelt verlassen, erklangen endlich wieder bayrische Töne der Band BMP – die Abkürzung steht für Bayrische Music Power. Die Formation, die jetzt schon zum dritten Mal in Kempen aufspielte, wurde später immer rockiger. Der Löschzug St. Hubert war wieder fast komplett vertreten, und auch einige Firmen feierten kollektiv Oktoberfest – Werner Berg von der DHG in Kempen hatte seine 35 Mitarbeiter eingeladen. Im Zelt waren die Tische in Blau-Weiß eingedeckt, die schnöde Zeltplane hatte das Muster einer Blockhütte als Gemütlichkeitsverstärker und die nostalgische Disco-Kugel drehte sich scheinbar synchron mit den feschen Paaren auf der kleinen Tanzfläche vor der
Bühne.
Fast alle Besucherinnen und Besucher waren in Dirndl beziehungsweise Lederhose und Trachtenjacke gekommen, wurden so Teil des kollektiven Bayernspaßes. Als Spaßbeschleuniger diente dabei das König-Ludwig-Wies’n-Bier, das nicht nur literweise, wie in bayrischen Bierzelten üblich, verkauft wurde, sondern auch in Halbliter-Gläsern. Das kleine Bier kostete fünf Euro, das große zehn und im Eintritt von 24,90 Euro waren Speisen enthalten. Eine deftige Grillhaxe empfahl sich als solide Grundlage für die Flüssigkeitszufuhr.
Schützenkönig Heinz Genneper im rot-weiß-karierten Hemd freute sich: „In meiner Regentschaft kann ich viermal Oktoberfest feiern.“ Brudermeister Georg Lange nahm zufrieden zur Kenntnis, dass wieder sehr viele junge Besucher ins Zelt strömten und Organisator Marc Mussehl sah, dass sich der Aufwand wieder einmal gelohnt hat. Das ist auch gut so, denn das Oktoberfest ist für die Bruderschaft längst zu einer unverzichtbaren Einnahmequelle geworden. Deshalb wird es auch im kommenden Jahr wieder ein Oktoberfest geben, und zwar am 25. und 26. September. Karten sind ab Januar an den bekannten Vorverkaufsstellen zu haben.