Ludwig-Jahn-Halle Schüler und Sportler leiden unter Hallen-Schließung

Kempen · Seit Anfang Juli ist Kempens größte Sporthalle gesperrt. Ein überraschender Defekt der Verkabelung in der Jahn-Halle ist immer noch nicht behoben. In Kürze soll es wenigstens einen Zeitplan geben.

Bereits seit Anfang Juli ist die Ludwig-Jahn-Halle in Kempen gesperrt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Wenn die größte Turnhalle der Stadt über einen längeren Zeitraum geschlossen ist, hat das Auswirkungen auf viele Sportvereine und Schulen. In Kempen stecken die Sportler derzeit in genau dieser Situation. Rund vier Wochen vor den Sommerferien war die Ludwig-Jahn-Halle gesperrt worden, weil die Deckenleuchten ausgetauscht werden sollten. Dabei ist dann ein viel größeres Problem zu Tage gefördert worden. „Die erst 15 Jahre alte Verkabelung ist bereits brüchig geworden“, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans. Dass dies schon nach 15 Jahren passiere, sei ungewöhnlich. Daher habe die Stadt mit diesem Problem auch nicht rechnen können.

Stadt ist noch in der
Auswertung der Ausschreibung

Letztlich ist die Halle aber weiterhin geschlossen und das mehr oder weniger auf unbestimmte Zeit. Im August gab es aus dem Rathaus die Mitteilung, dass die Arbeiten nach dem Entdecken des größeren Mangels „mehrere Monate“ dauern werden. Am Freitag konnte der Stadtsprecher keinen konkreten Zieltermin nennen. Dies soll aber bald möglich sein. Laut Dellmans befindet sich die Stadt Kempen in der Auswertungsphase des Ausschreibungsprozesses. Heißt, dass derzeit unter anderem die Termine mit den einzelnen Handwerkern abgestimmt werden.

Vereine rücken zusammen –
TuS und KTV räumen Platz ein

Der Stadtverwaltung ist bewusst, dass die geschlossene Halle für Vereine und Schulen ein großes Problem ist, sagt Dellmans. Daher sei man froh, dass die Vereine gut miteinander kooperieren. „Es gab Gespräche mit der Vereinigten Turnerschaft, dem TuS St. Hubert und dem Kempener Turnverein“, so Dellmans. Darin sei festgelegt worden, wo KTV und TuS der VT als Hauptnutzerin der Jahn-Halle nun Platz in anderen Sporthallen einräumen können. So sei es gelungen, den Trainings- und Spielbetrieb aufrechtzuerhalten – wenn auch eingeschränkt. Die ursprünglichen Belegungszeiten können sicher nicht abgedeckt werden, ergänzt Dellmans.

Die gute Kooperation unter den Vereinen lobt auch Detlev Schürmann, Vorsitzender der VT. Der Verein braucht die Jahn-Halle hauptsächlich für seine Sparten Handball und Volleyball. „Das klappt sicher alles irgendwie. So können unsere Handballer in der Halle Nord spielen. Das bedeutet dort wiederum für den KTV auch deutliche Einschränkungen“, so Schürmann.

Zudem seien die Trainingszeiten der VT-Handball-Abteilung nicht mit den ursprünglichen zu vergleichen. So müssten die jungen Handballerinnen, die in der vergangenen Saison in der A-Jugend um den Bundesliga-Aufstieg gespielt hatten, nun im Senioren-Bereich eigentlich mehr und intensiver trainieren. Schürmann: „Das funktioniert aber derzeit nicht. Und das ist ganz und gar nicht gut.“ Ferner hätten die Verschiebungen einen Domino-Effekt auf die anderen VT-Abteilungen und die anderen Vereine in Kempen und St. Hubert. „Letztlich leiden alle darunter.“

VT Kempen wünscht sich
in Kürze eine klare Ansage

Schlechte Laune bekommt der VT-Chef, wenn er an die zeitlichen Planungen der Stadt Kempen denkt. „Dass immer noch nichts Konkretes feststeht, dafür habe ich einfach kein Verständnis mehr“, sagt der Vorsitzende. Die Tatsache, dass die Verwaltung sich immer noch im Ausschreibungsprozess befindet, ärgert den Vorsitzenden sehr: „Das kann man eigentlich keinem mehr erklären.“ Detlev Schürmann hofft, dass es in Kürze wenigstens mal klare Ansagen und etwas Planungssicherheit gebe.

Ähnlich angespannt dürfte die Lage für den Schulsport sein. Mit Blick darauf gibt es laut Dellmans laufende Abstimmungsgespräche. „Aufgrund der guten Wetterlage konnte noch lange im Freien Schulsport gemacht werden“, so der Stadtsprecher. Aber nun steht eben der Herbst vor der Tür.