Pause und Alich: Ungleiches Duo gewinnt Oberwasser

Die Weltverbesserer Pause und Alich begeistern mit Spott und Spaß 300 Zuschauer in der Werner-Jaeger-Halle.

Lobberich. Sie spotteten über Minderheiten und lachten sich dabei kaputt. Doch Fritz Pause und Norbert Alich durften das.

Schließlich spielten sie nur ihre kabarettistischen Rollen als selbst ernannte Weltverbesserer Fritz und Hermann, die nichts verstehen, aber alles erklären. Und damit ihr Publikum am Donnerstagabend in der Werner-Jaeger-Halle begeisterten.

„Wir sind heute gekommen, die Werte unseres Vaterlandes zu verteidigen!“ Allen Ernstes drohte Fritz an, worum es im Programm „Oberwasser“ ging: Die Deutschen zu warnen vor allen möglichen und unmöglichen Gefahren. Wie ernst das wirklich gemeint war, ließ er durch sein glucksendes Kichern ahnen, dieser hagere wibbelige Schlacks im Frack mit viel zu weiter Schlabberhose.

Nicht minder mahnend dieser so trocken tuende wohlgenährte Hermann mit viel zu engem Frack: „Wir sind im Krieg!“ Ausgerechnet die Deutschen, die doch der Welt einen „Friedensdienst“ erweisen, indem sie ihre Waffen in alle Länder verkaufen — bis sie selbst keine mehr haben. Aber wir haben ja noch Fritz und Hermann.

„Der Schwarze steht vor der Tür!“, klagte Fritz: Noch immer kämen zu viele Flüchtlinge aus Afrika, obwohl sie hier „eins auf die Rübe kriegen“. Und zwar „vor allem in der Ostzone“, wie Hermann ergänzte. Konsequenz: Fritz forderte eine „Helmpflicht für alle Minderheiten“. Einwand von Hermann: „Und das Kopftuch?“ Fritz: „Kopftücher über die Helme!“

So zogen sie vordergründig andere durch den Kakao — und entlarvten dabei singend und tanzend die Missstände hierzulande. Verhohnepiepelten in alberner Absurdität „Kanzlerin Märklin“ und „Präsident Mubarak, nein, Barack ohne Mu, also Obama“.

Schließlich noch die Vision der „gelben Gefahr“: Chinas „Schlitzaugen“ fluten das Rheinland zum Reisfeld, bis nur noch die Flucht auf den Drachenfels bleibt. Doch, so jammerte Fritz, „da sind schon lauter Holländer“. Also forderte er „Kölsch statt Wasser, weil sonst die Leber depressiv wird“. Genau! jbh