Pop-Oratorium in der Liebfrauenschule

In der Liebfrauenschule singen 100 Stimmen vom Auszug Israels aus Ägypten.

Mülhausen. Große Emotionen im Pädagogischen Zentrum der Liebfrauenschule (LFSM): Ziporah (Lisa-Fiona Roder) ermutigt ihren zweifelnden Ehemann Moses (Markus Nix), das Volk Israel aus der Wüste zu führen: „Gott kennt den Weg, auch wenn es dunkel ist“ singen mit ihr 100 Chorsänger und schwenken im Takt bunte Knicklichter.

Am Wochenende setzten zahlreiche Schüler, Lehrer und ehemalige Mitschüler einen Meilenstein in der Musiktheater-Geschichte der Schule: „Was Sie jetzt hören, ist ein Pop-Oratorium. Ich brauche es nicht zu erklären. Am Ende wissen Sie, was es ist“. Mit diesen Worten eröffnete Lothar Lange, Leiter der Theater-AG, das Stück „Die 10 Gebote“ von Musikproduzent Dieter Falk und Texter Michael Kunze.

Das Großprojekt leitete engagiert der Musiklehrer Jakob Stauber. Den Oberstufenchor aus 60 Schülern der LFSM ergänzten 40 erwachsene Stimmen aus den Gospelchören „Voices“ aus Wankum und „Spirit & Soul“ aus Anrath.

Das Orchester bestand aus Streichern, Bläsern und einer Band mit Rhythmusgruppe. Rockige Melodien, Gospel und leichter Swing begleiteten die biblische Geschichte aus dem Alten Testament: der Auszug Israels aus Ägypten und die Übergabe der Steintafel mit den zehn Geboten an Moses.

Trommelrhythmen oder das hervorragende Geigen-Solo von Schüler Stefan Zientrik versetzten den Zuschauer in den fernen Orient. Als Erzählerinnen leiteten Christina Welzel mit klarem Sopran, Kathrin Ellerwald und Veronika Wichelhausen mit souligem Klang durch die Vorstellung.

Die szenischen Darstellungen der Theatergruppe machten aus dem Oratorium eine Geschichte: Mal als wütende Hirten, dann als geknechtetes Volk oder Diener des Pharaos auf.

Die Bühnendekoration war dabei sparsam, aber wirkungsvoll. So deutete der Chor mit goldenen Isolierfolien den Palast des Pharaos an. Überzeugend und auch amüsant spielte Stefan Hellmonds den grausamen Herrscher.

Die beeindruckende Aufführung fand ihren Höhepunkt in der Verkündigung der zehn Gebote und der zentralen Aussage: „Liebe ist das Gebot, Liebe allein schließt alles ein, Liebe weiß und vergibt!“ Die Begeisterung der Sänger steckte die rund 300 Zuschauer an, so dass bei der Zugabe aus den 100 Kehlen rund 400 wurden.