Altstadt Sanierung im Kolpinghaus: Wie geht’s weiter an der Peterstraße?

Kempen · Die Verwaltung steckt in den Planungen für eine umfangreiche Sanierung des Hauses mit Saal, Restaurant, Hotel und Kegelbahnen. Pächter Sedin Muratovic hat unterdessen seinen Vertrag gekündigt, so die Stadt.

Im Kolpinghaus gibt es unter anderem ein Restaurant, Hotelzimmer, drei Kegelbahnen und einen Saal für große Veranstaltungen.

Foto: WZ/Tobias Klingen

In den Reihen zahlreicher Vereine und Kegelclubs rumort es schon lange. Die Kempener, die das Kolpinghaus regelmäßig für Veranstaltungen nutzen, machen sich Sorgen um die Zukunft von Restaurant, Kegelbahnen und Saal an der Peterstraße 23. Derzeit arbeitet die Stadt Kempen, der das Kolpinghaus gehört, an einer Lösung für die Zukunft. Im Zentrum stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten, wie die Pressestelle der Stadt am Montag auf Anfrage der WZ bestätigte.

„Es wurde ein Gutachter beauftragt, der den Zustand des Kolpinghauses überprüft hat. Das Gutachten wird zurzeit ausgearbeitet, um geeignete Sanierungsmaßnahmen planen zu können“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. Gerüchteweise hört man in der Kempener Altstadt, dass es im Kolpinghaus unter anderem um das ungeliebte Sanierungs-Thema „Brandschutz“ geht. Zu Details könne die Stadt Kempen aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen.

Haus wurde 1981 erbaut,
Architekt war Heinz Cobbers

Die Immobilie Kolpinghaus besteht aus mehreren Gebäudeteilen. Da gibt es zum einen den denkmalgeschützten Teil an der Peterstraße. In diesem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert gibt es mehrere Hotelzimmer. Daran anschließend befindet sich der Bau, der 1981 entstanden ist. In diesem ist unter anderem das Restaurant der Pächter-Familie Muratovic. Zudem verfügt das Haus über drei Kegelbahnen im Keller und über Kempens größten Veranstaltungssaal, in dem sowohl politische Parteitage als auch sämtliche Karnevalssitzungen stattfinden. Auch weitere Veranstaltungs- und Tagungsräume gehören zum Angebot. Architekt des Projektes von 1981 war übrigens Heinz Cobbers, der im Zuge der Altstadtsanierung mehrere Gebäude geplant hat – unter anderem das Rathaus am Buttermarkt.

Da die Stadt Kempen zum Umfang der anstehenden Sanierung nichts sagen kann, sei auch noch völlig offen, wie viel Zeit dafür eingeplant werden muss. Ebenso gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung noch keinen Kostenrahmen. „Fest steht, dass in den Sanierungsplanungen die Möglichkeit gesucht wird, zumindest den Saalbetrieb aufrechtzuerhalten“, so die Stellungnahme der Verwaltung. Dass der Betrieb des Restaurants und wohl auch der Kegelbahnen in der Renovierungszeit nicht aufrechterhalten werden kann, kann die Stadt derzeit nicht ausschließen.

In Kürze steht ein Gespräch zwischen Stadt und Pächter an

Zu den Sanierungsthemen, über die nach Informationen der WZ schon seit einem guten Jahr intensiv verhandelt wird, gab es auch schon Gespräche zwischen der Pächter-Familie Muratovic und der Stadt Kempen. Zum Verlauf der Gespräche ist bislang nichts an die Öffentlichkeit gedrungen. Zwischen den beiden Parteien soll es auch darum gegangen sein, wer in welchem Umfang für die Sanierung aufkommen muss. Zur finanziellen Verantwortung teilte die Stadt folgendes mit: „Hier müssen Altakten mit dem aktuellen Stand des Hauses abgeglichen werden. Daher kann auch hier zurzeit keine klare Aussage getroffen werden, wer welche Sanierungskosten übernehmen muss.“

Fest steht aber, dass der derzeitige Pächter Sedin Muratovic seinen Vertrag gekündigt hat. Diese Information bestätigte die Stadt Kempen am Montag der WZ. Zu welchem Zeitpunkt das Pachtverhältnis beendet wird, ist nach Angaben der Verwaltung noch offen. Dazu werde es noch Gespräche geben. Wie die Stadt allerdings ebenso bestätigt, gibt es interessierte Pächter für das Kolpinghaus.

Vonseiten der Familie Muratovic gibt es derzeit keine Stellungnahme zum Thema. Die WZ erreichte Kemal Muratovic am Montagnachmittag. Dieser verwies auf ein ausstehendes Gespräch mit der Stadt Kempen, das in Kürze stattfinden soll.