Schlagabtausch zum Mäurers-Weggang

Hauptausschuss: Nach der SPD-Attacke gegen Klaus Mäurers folgte die Revanche der CDU.

Grefrath. Der Weggang der Getränke-Industrie Mäurers war ein heißes Thema im Hauptausschuss. Manfred Wolfers junior (CDU) wartete mit einer geharnischten Erklärung auf. Die CDU-Fraktion bedauere diese Entwicklungen. Aber: "Unser Fraktionsvorsitzender Klaus Mäurers ist einer der Geschäftsführer seiner Firma, zudem deren Mit-Gesellschafter. Die SPD-Fraktion hat dies zum Anlass genommen, Mäurers als CDU-Fraktions-Chef und CDU-Bürgermeister Herbert Kättner direkt anzugreifen. Der Stil dieses Angriffs berührte die Grenze zur persönlichen Beleidigung. Die CDU-Fraktion wird sich diesem Stil nicht anschließen, sondern bedauert die Veränderungen, die sich im menschlichen Miteinander in der SPD-Fraktion seit dem Rückzug von Werner Reckermann ergeben haben."

Mäurers war am Montagabend nicht dabei. Wolfers kündigte eine persönliche Stellungnahme des CDU-Fraktions-Chefs im Rat für kommenden Dienstag an und betonte, "wirtschaftliche Entscheidungen, die Mäurers als Firmen-Geschäftsführer zu treffen hat, sollten von seinem Engagement als CDU-Fraktions-Vorsitzender unterschieden werden".

Weiterhin spricht sich die CDU für eine Art geheimer Kabinettspolitik hinter verschlossenen Türen aus: Man bleibe dabei, "dass Gewerbepolitik nur dann in öffentlichen Gremien behandelt werden sollte, wenn konkrete Entscheidungs-Möglichkeiten gegeben sind".

Auch Kättner kanzelte die SPD ab: Deren "derzeitge Führung (Fraktions-Chef Jochen Monhof und -Vize Bernd Bedronka) nimmt jede Geschmacklosigkeit in Kauf, solange sie populistisch ist". Bedronkas Retourkutsche für die SPD: "Ich kommentiere das jetzt nicht." Er brauche heute seine "andere Meinung nicht kundtun". Offenbar in Bezug auf Mäurers hatte er noch das Wort parat: "Wenn man jemandem auf die Schliche kommt ..."

In Sachen Personalabbau bei Johnson Controls - dort fallen fast 200 Stellen weg - waren sich die Fraktionen einig: Er trifft die Gemeinde hart. "Wir können das nicht so hinnehmen ", meinte Bedronka. Der Rat solle gemeinsam dazu Stellung nehmen, "Solidarität" bekunden. Über die Bedronka-Resolution brüten jetzt die Fraktionen, entschieden wird im Rat am Dienstag. Im Mittelpunkt dürfte ein massiver Appell an Johnson Controls stehen, die Arbeitsplätze zu erhalten.