Kempen/Nettetal: Obama für den sozialen Wandel

Für wen schlägt das Herz der Amerikaner in Kempen und Nettetal? Die WZ hat sich umgehört.

Nettetal/Kempen. Morgen stehen in den Vereinigten Staaten von Amerika die Präsidentschaftswahlen an. Die Republikaner schicken John McCain ins Rennen, während die Demokraten auf Barack Obama setzen. Für wen schlägt das Herz von US-Bürgern, die am Niederrhein leben? Die WZ hat mit Amerikanern gesprochen.

Erika Herzog aus Breyell wurde zwar in Deutschland geboren, lebte aber lange im US-Bundesstaat Michigan. Nun verfolgt sie den Wahlkampf im Fernsehen und im Radio. "Natürlich haben mein Mann und ich gewählt. Wir beteiligen uns schon seit Jahren per Briefwahl", erklärt die Rentnerin. Sie hat für Barack Obama gestimmt und hofft natürlich, dass dieser sich durchsetzen kann: "Es darf kein Republikaner mehr regieren, die haben schon zu viel kaputt gemacht. An Obama gefällt mir besonders, dass er nicht Religion und Politik vermischt und dass er sich gegen den Krieg ausgesprochen hat. Hoffentlich kann er die Freiheit in den USA wieder mehr hervorbringen."

Henry Arnold, der erst seit kurzem in Lobberich lebt, sieht das ähnlich: "Amerika braucht einen Präsidenten, der gegen den Krieg ist. Außerdem ist McCain sehr alt, und seine Stellvertreterin ist bei weitem nicht so fähig wie Barack Obama und sein Vertreter." Der 79-Jährige wird zwar nicht an den Wahlen teilnehmen, verfolgt diese aber in den Medien: "Besonders gut finde ich, dass Obama die Mittelklasse mehr unterstützen möchte. Das ist schon längst überfällig. Hoffentlich kann so ein Gefühl der sozialen Sicherheit in den USA gestärkt werden."

Michelle Sieminski schließt sich ihren Landsleuten an: "Die Bush-Regierung ist längst überfällig. Daher würde ich Obama wählen. Was Amerika meiner Meinung nach besonders braucht, sind Änderungen im Sozialsystem. So sollten Krankenversicherungen Pflicht und für jeden erschwinglich sein." Die Wahl-Kaldenkirchenerin glaubt, dass Barack Obama gute Chancen hat: "Er ist jung, innovativ und intelligent. Außerdem hat er einen stärkeren Vizepräsidenten an seiner Seite als sein Gegner."

Auch in Kempen gibt es US-Bürger, die Anhänger der Demokraten sind. So würde Anita Meißner auch für Obama stimmen: "Ich verfolge die Wahlen im Fernsehen und in Zeitschriften, habe es jedoch leider dieses Jahr nicht geschafft zu wählen. Ich bin der Meinung, dass in Amerika dringend eine Veränderung herbei muss. Es muss mehr gegen Krieg und für Umweltschutz getan werden. Außerdem müssen die unteren Bevölkerungsschichten deutlich mehr unterstützt werden." Meißner spricht aus Erfahrung, schließlich ist sie in den USA aufgewachsen und hat dort eine Schwester. "Durch sie weiß ich, wie wichtig eine Absicherung ist, sei es durch Krankenkassen oder durch finanzielle Unterstützung."