Hubertusmarkt in Kempen: Hoch-Zeit für Wühlmäuse

Das Herz der Krämerseele schlug am Montag in der Kempener Altstadt wieder einen Takt schneller.

Kempen. Abgesperrte Straßen, Parkplatzprobleme und Menschenauflauf: Gestern war wieder Hubertusmarkt. "Ich bin jedes Jahr hier, immer an der gleichen Stelle, damit meine Stammkunden auch immer zu mir finden", sagt Natalie Bischof (34), Besitzerin von zwei Textilgeschäften.

So wie sie, bieten zahlreiche Aussteller in der Altstadt ihre Produkte an. Auf der Engerstraße verkauft das Aachener Ehepaar Bischof Tischdecken. "Das ist etwas ganz Klassisches für diesen traditionellen Markt.

Früher war der Hubertusmarkt ein Bauernmarkt, da gab es noch keine Discounter", so Natalie Bischof. "Auch heute noch kaufe ich vieles hier, weil es in den Geschäften nicht mehr so angeboten wird. Ich mag das Flair, es ist anders als beispielsweise ein gewöhnlicher Trödelmarkt", erläutert sie.

Die Produktpalette reicht von Haushaltsüblichem wie Messern, Stoffen und Putzmitteln über Parfum, Bekleidung, Taschen und Schmuck, hin zu (Weihnachts-)Dekoration. Auf den Straßen ist es eng, die Aussteller preisen ihre Ware an, es duftet nach Gebackenem.

Verantwortlich dafür ist unter anderem Elke Weidenfeld (42) an ihrem Stand auf der Judenstraße: "Wir backen schon seit der Früh Püfferkes, zwischendurch gönnt sich jedermann doch ganz gerne mal eine kleine Stärkung. Heute können wir uns schon mal für den Martinszug in einer Woche fit machen", erklärt die Konditorin.

Auf der Ellenstraße interessiert sich Ernst Klein (64) für Buntstifte, die der Verkäufer ihm demonstrativ schmackhaft machen möchte: "Ich werde zwei Packungen mitnehmen, über so was freuen sich meine Enkel sicherlich."

Biber-Bettwäsche möchte Beate Bienek (39) mit Tochter Laura (2) auf dem Buttermarkt kaufen: "Die hält im Winter schön warm", freut sich die Mutter über ihr Schnäppchen.

"Wir können heute Markenbettwäsche günstig anbieten, weil wir sie direkt vom Lager kaufen", sagt Bettina Conrad aus Pulheim. "Die Wäsche geht heute weg wie die warme Semmel. Die Kinder mögen vor allem unsere Eisbären-Motive", ergänzt ihr Mann Olaf.

Das Paar ist jährlich auch auf dem Halbfastenmarkt, die Frühlingsversion des Krammarktes. "Wir haben heute so viel Spaß, genießen den Tag. Auf die Kempener ist immer Verlass, die kommen auch bei Wind und Wetter raus, was nicht überall so ist", meint Olaf Conrad und widmet sich wieder seinen Kunden.