(janj) Eine Schülerin der Schule an der Dorenburg, der Sekundarschule in Grefrath, soll am Donnerstag, 13. März, gegen 15.30 Uhr auf dem Heimweg von der Schule von einem bislang unbekannten Mann angesprochen worden sein. Darüber setzte die Schule die Schüler- und Elternschaft in Kenntnis. Die Eltern des Mädchens hätten die Schule darüber informiert, dass ihre Tochter auf dem Heimweg mit dem Rad entlang der Niers zwischen Mülhausen und Oedt von einem Unbekannten in einem schwarzen Van angesprochen worden sei, berichtet Schulleiter Christian Rütten.
Der Fremde soll das Kind, das die Unterstufe besucht, zu einer Geburtstagsfeier eingeladen haben. Das Mädchen habe richtig reagiert und sei mit dem Rad weiter nach Hause gefahren. „Niemand möchte Panik machen“, sagt Rütten: „Wir haben als Schule beschlossen, den Eltern und Erziehungsberechtigten Informationen zu geben, um eben auch Gerüchten entgegenzuwirken.“ Man habe für das Thema an der Schule sensibilisiert. Beratungsteams hätten besonders in der Unterstufe noch mal mit den Schülerinnen und Schülern gesprochen über Verhaltensweisen in solchen Fällen.
„Der Fall ist aktenkundig“, bestätigt die Kreispolizeibehörde auf Anfrage. Heißt: Die Eltern des Mädchens haben Anzeige erstattet. Den Fall hat die Staatsanwaltschaft Krefeld übernommen: „Derzeit prüfen wir die Aufnahme von Ermittlungen“, heißt es auf Nachfrage. Nach Einschätzung des Schulleiters sei der Vorfall durchaus ernst zu nehmen. Die Schilderungen des Kindes seien seiner Meinung nach glaubhaft. „In solchen Fällen muss man abwägen, ob man die Öffentlichkeit, sprich die Schülerschaft, Eltern und Erziehungsberechtigten, informiert oder nicht, und damit womöglich eine Welle lostritt“, sagt Rütten. Bislang sei diese Nachricht ruhig und sehr sachlich aufgenommen worden.
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art, der in den vergangenen Wochen in Kempen und Umgebung für Aufruhr gesorgt hat. Wie berichtet, soll eine Schülerin eines Gymnasiums in Kempen vor Karneval von einem Unbekannten angegriffen worden sein, die Ermittlungen dazu liefen, heißt es von der Staatsanwaltschaft Krefeld auf Anfrage. In St. Hubert sollen eine Mutter und ihre Tochter im Februar von einem Mann in einem weißen Kastenwagen angesprochen worden sein.
Viele Eltern sind verunsichert und fragen sich, ob sie ihr Kind allein zur Schule gehen oder fahren lassen sollten. „Richtig ist, was das eigene Empfinden sagt“, rät ein Sprecher der Kreispolizeibehörde und appelliert: „Sollten andere Vorfälle bekannt werden, sollte die Polizei umgehend darüber informiert werden. Nur so können wir Hinweisen nachgehen und weitere Ermittlungsansätze generieren.“