So tanzbar kann Jazz sein

Das Funk-Quartett „Mo’ Blow“ begeistert im Campus.

Kempen. Der Takt bleibt im Fuß. Voller Groove, erdige Sounds und treibende Rhythmen waren die Zutaten des Konzertes, mit dem das deutsche Jazzfunk-Quartett „Mo’ Blow“ am Freitag im Campus am Spülwall gastierte.

Die Berliner zeigten, wie tanzbar Jazz sein kann und brachten dafür unter anderem einige der zwölf Tracks ihrer aktuellen, dritten CD „Gimme the Boots“ mit an den Niederrhein.

Nicht nur der schwedische Posaunist Nils Landgren, der sämtliche Alben der Vier produziert hat, ist ein bekennender Fan dieser energiegeladenen Musikrichtung. Auch live gewannen sie schnell Anhänger, „Mo’ Blow“ wurde ihrem Ruf als „europaweit eine der heißesten Clubbands“ mehr als gerecht.

Dazu trug Felix F. Falk am Saxophon erheblich bei — bereits 2002 gründete er die Band „SahneFunk“, die sich 2005 in „Mo’ Blow“ umbenannte. Ihm zur Seite saß Matti Klein an den Tastaturen — an seinem Fender Rhodes suhlte er sich regelrecht in klaren Linien offener Akkorde.

Die treibende Rhythmussektion war mit André Seidel (Schlagzeug) und Tobias Fleischer (Bass) ebenso erstklassig wie spielfreudig besetzt.

Der typische, positiv gestimmte Sound energiereichen Funks machte vor allem durch den gleichbleibend druckvollen, dynamischen Klang viel Freude. Selbstsicheres Auftreten zeugt von handwerklichem Können der vier Mitglieder, was sie am Instrument mit eigenständiger kreativer Kraft paaren.

Der Sound ist eine lebhafte Verbeugung vor dem Funk-Jazz der 1970er Jahre à la Passport in Kombination mit modernem europäischem Jazz-Verständnis. Da bleibt der Takt im Fuß. kr