Radrennen: Legenden, Stars und Talente
Bestes Wetter, tollen Sport und viel Spaß gab es am Sonntag auf dem Altstadtring.
Kempen. Unzählige Male ertönte am Sonntag ein kurzer Ausschnitt aus dem River-Kwai-Marsch, der nicht zuletzt durch die Underberg-Reklame populär wurde: Der Marsch war das Zeichen dafür, dass die Radsportler jeden Augenblick kommen würden.
Beim „schnellsten Straßenrennen Deutschlands“, der 55. Auflage von „Rund um die Burg“, kam es aber nicht nur auf jede Zehntelsekunde an: Auch der Spaß stand im Mittelpunkt.
So schnupperten 54 Kinder Rennatmosphäre — sie traten in zwei Altersklassen an. Vor allem den ganz Kleinen dürfte die 2,1 Kilometer lange Strecke endlos lang vorgekommen sein. Viele gaben sich locker, andere legten sich schwer ins Zeug. Zum Schluss gab es für alle eine Medaille. Die jeweils drei Besten durften aufs Treppchen.
Bei den Jüngsten, zwischen 2005 und 2007 geboren, machte Aria Strack (7) aus Köln das Rennen. Er war mit seinen Eltern und Großeltern angereist und strahlte als stolzer Sieger. Auf den Plätzen Zwei und Drei folgten David Wilms (8) aus Krefeld und Isabell Oepen (8) aus Eschweiler.
Bei den Kindern, die zwischen 2002 und 2004 geboren wurden, setzte sich Amy Giesen (Münster) durch, Platz Zwei belegte Lennart Albers (Krefeld), Dritter wurde Theo Altfelix (Oberhausen).
Bei schönstem Herbstwetter waren viele Zuschauer gekommen. Sie konnten sich mit Erbsensuppe und Kuchen stärken. Die Fußballer des SV Thomasstadt warben für eine Beteiligung am geplanten Kunstrasen. Radsport Claaßen hatte eigens dafür Fahrradklingeln anfertigen lassen — der Erlös von jeweils sechs Euro kommt voll und ganz dem Kunstrasenprojekt zugute.
Während sich die Teilnehmer des Eliterennens startklar machten, wurde eine Ehrenrunde eingeschoben: Die Vorsitzende des Radsportclubs (RSC) Kempen, Anne Claaßen, trat in orange-schwarzen Sportkleid gegen die Radsportlegende Hennes Junkermann (79), der in Anzug und Krawatte fuhr, an.
Auf ihren gelben Klapprädern radelten sie keine ganze Runde, sondern aus Zeitgründen nur bis zur Mülhauser Straße und zurück. Sie kamen zeitgleich ins Ziel. Während sich Junkermann, der immer noch 24 000 Kilometer pro Jahr mit dem Fahrrad zurücklegt, mit einem Kaffee „dopte“, verschmähte Anne Claaßen vor Aufregung sogar die Pralinen, die vom Café Peerbooms eigens für die Veranstaltung kreiert worden waren.