Kempen. Haus der Landwirtschaft – „ein großer Gewinn für die Stadt“

Kempen. · Bürgermeister Volker Rübo freut sich über Baubeginn für das „Haus der Landwirtschaft“ in Kempen.

Zum ersten Spatenstich trafen sich auf dem Gelände am Krefelder Weg Vertreter der beteiligten Organisationen.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Geplant wird schon seit fast zwei Jahren – jetzt wird es endlich konkret: Am Montag erfolgte der erste Spatenstich für das neue „Haus der Landwirtschaft“ am Krefelder Weg in Kempen. Eigentlich war dieser schon im Frühjahr vorgesehen, die Finanzierung des Projektes nahm dann aber doch mehr Zeit in Anspruch als angenommen. Wenn alles nach Plan läuft, können die Räume Ende des kommenden Jahres bezogen werden. Gebaut wird ein zweigeschossiges Verwaltungsgebäude mit Büroflächen auf circa 1000 Quadratmetern. Dort sollen 60 Arbeitsplätze entstehen.

Die Kreisbauernschaft wird dort nicht alleine einziehen. Hinzu kommen die Parta (Buchstelle für Landwirtschaft und Gartenbau), die Rheinische Erzeugergemeinschaft für Kartoffeln, die Fachgruppe Krefeld-Viersen des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauern, der Verein Landhilfe sowie die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Sie alle werden in Zukunft Ansprechpartner für die Landwirte und deren Familien sein.

Eine neue Anlaufstelle für die Landwirte aus der Region

„Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir in Kempen Landwirten aus der Region eine neue Anlaufstelle für deren vielfältige Interessen von der Rechts- und Steuerberatung über die fachliche Betreuung bis hin zur Vermittlung von Betriebshelfern“, sagte der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Bernhard Conzen, nach dem symbolischen ersten Spatenstich. Er sprach von einem „überfälligen Schritt“, weil die bisherige Geschäftsstelle der Kreisbauernschaft in Viersen viel zu klein geworden sei. Bisher fehlen der Kreisbauernschaft auch Räume. Das war der Grund für den RLV, beim Bauprojekt „Haus der Landwirtschaft“ die Initiative zu übernehmen. Auch am Hauptstandort der Organisation in Bonn fehlte seit einigen Jahren ein zweites Veranstaltungsgebäude.

Kempen hat eine lange landwirtschaftliche Tradition

Conzen und auch Bürgermeister Volker Rübo erinnerten an die lange Tradition der Landwirtschaft in Kempen. So wurde vor rund 136 Jahren hier der Vorläufer des RLV, der Rheinische Bauernverband, gegründet. An Felix von Loe, den Gründer, erinnert noch heute die nach ihm benannte Straße und ein Denkmal neben der Burg. „Kempen und die Landwirtschaft gehören zusammen“, so Conzen. „Das ,Haus der Landwirtschaft’ ist ein großer Gewinn für die Stadt und setzt eine Tradition fort“, freut sich Rübo. „Hier wird in Zukunft alles zusammenlaufen.“

Conzen hob auch die Zusammenarbeit mit der Deula, der Bildungsstätte für die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Berufe, hervor. Mit dieser wird es in Zukunft eine enge Zusammenarbeit geben. Denn die Deula baut – voraussichtlich ab dem Frühjahr 2019, so Deula-Geschäftsführer Karl Thoer – ein Tagungs- und Gästehaus, das ebenfalls gemeinsam genutzt werden soll. „Das ist eine hervorragende Ergänzung für umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten“, so Conzen.

Schon Anfang des Jahres hatte RLV-Hauptgeschäftsführer Reinhard Pauw darauf hingewiesen, dass die Neubauten nur im Verbund möglich seien, weil die Beteiligten davon gegenseitig profitieren. Das sei dann für alle eine Win-win-Situation. Auch der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen, Paul-Christian Küskens, war schon in der Planungsphase vom besonderen Reiz des Standortes Kempen überzeugt. Durch die Bündelung der Organisation werde die Landwirtschaft viel besser wahrgenommen als bisher. Das sei eine gute Werbung für zukünftige Landwirte. Vorteilhaft sei auch, dass man die Kollegen in Zukunft zentral von Kempen aus beraten könne.