Stadtentwicklung in Kempen St. Hubert: Baugrund ist bereitet

St. Hubert · Die Erschließung des Gebietes „Auf dem Zanger“ ist geschafft. Die Stadt hat 26 Grundstücke vergeben. Bald können weitere Häuslebauer ihre Projekte beginnen.

 Vertreter von Stadt, Stadtwerken und der Firma Tecklenburg beim Pressetermin am Montag (v.l.): Torsten Nilkens, Durim Istogu, Norbert Sandmann, Gertrud Klinger, Volker Rübo und Torsten Schröder.

Vertreter von Stadt, Stadtwerken und der Firma Tecklenburg beim Pressetermin am Montag (v.l.): Torsten Nilkens, Durim Istogu, Norbert Sandmann, Gertrud Klinger, Volker Rübo und Torsten Schröder.

Foto: WZ/Friedhelm Reimann

Der Boden ist bereitet. Oder besser: Baustraßen, Leitungen und Kanäle. Im neuen Baugebiet „Auf dem Zanger“ können die Häuslebauer bald anfangen, wie Bürgermeister Volker Rübo beim Pressetermin am Montag sagte. „In der letzten Sitzung des Liegenschaftsausschusses sind 26 städtische Baugrundstücke vergeben worden. Nun werden die notariellen Verträge vorbereitet“, so Rübo. Danach folgen Einreichung und Bearbeitung der Bauanträge. „Ich denke, dass spätestens im nächsten Frühjahr zahlreiche Baukräne zu sehen sein werden.“

Insgesamt bietet das fünf Hektar große Gebiet Platz für 76 Baugrundstücke für zwölf Einfamilienhäuser und 64 Doppelhaushälften. Neben den 26 städtischen Grundstücken ist die Straelener Firma Tecklenburg bereits seit Frühjahr dabei, 21 Häuser mit 42 Doppelhaushälften zu bauen. „Dazu gibt es weitere Grundstücke, die in privaten Händen sind“, so Rübo. Dieser Anteil sei aber marginal. Nach Adam Riese müssten es acht sein.

GWG als Partner für Mehrfamilienhaus im Gespräch

Ebenso geplant sind zwei Mehrfamilienhäuser. Das eine mit 20 Wohnungen wird ebenfalls von Tecklenburg gebaut. Das andere soll auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, das der Stadt Kempen gehört. „Für diese Teilfläche führen wir derzeit Gespräche mit der GWG des Kreises Viersen“, so Rübo. Er sei zuversichtlich, dass die GWG in St. Hubert etwas entwickeln könne, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Beim Termin am Montag blickte Bürgermeister Rübo hochzufrieden auf den Baufortschritt. Die Erschließungsarbeiten für das Gebiet seien einwandfrei gelaufen. „Witterungsbedingt gab es überhaupt keine Probleme“, so Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder unter anderem mit Blick auf den trockenen Sommer. Die insgesamt 13 Monate Bauzeit seien für das rund zwei Millionen Euro teure Projekt „schon sehr ordentlich“.

Ebenfalls im Plan sind die Stadtwerke Kempen mit der Errichtung ihres Kraftwerks am Rande des Wohngebietes. Vor dem Kraftwerk stehen Solar-Anlagen. Zudem gibt es im Baukörper einen Wasserspeicher, der als Zentrale dient. „Von dieser Anlage aus werden die Kunden mit grüner Wärme versorgt“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Sandmann. Eine Technik, für die sich die Stadtwerke bereits vor der Phase der aufgeheizten Klimadiskussion entschieden hätten. Die moderne Solar-Thermie-Anlage verfügt zudem über ein intelligentes System. „Wir können die Wärmeversorgung an den Bedürfnissen der Fernwärmekunden orientieren“, sagt Sandmann. Das mit künstlicher Intelligenz ausgestattete System wisse beispielsweise, wann besonders häufig geduscht werde. Durch diese Steuerung gehe deutlich weniger Wärme verloren als bisher. Bei der Entwicklung lassen sich die Stadtwerke von Experten der Universität Düsseldorf beraten.

Stadtwerke-Technik soll
Ende November bereitstehen

Um die laufenden Tecklenburg-Baustellen schon mit Wärme versorgen zu können, laufe der Betrieb derzeit mit Gas. Etwa Mitte oder Ende November soll die moderne Anlage dann fertig und funktionstüchtig sein, so der Geschäftsführer.

Im Umfeld der Stadtwerke-Technik plant die Stadt Kempen einen großen Grünzug. Zudem ist innerhalb des Gebietes ein Grünzug mit Spielflächen vorgesehen. Bis dort aber tatsächlich Kinder spielen, werden wohl noch etwa drei Jahre vergehen. „Nun sind zunächst die Bauherren am Zug“, sagt der Bürgermeister. Die Stadt Kempen erschließt ein Gebiet mit den endgültigen Straßen und der weiteren Infrastruktur erst, wenn die meisten Häuser fertig sind. „Ansonsten müssten wir zum Beispiel für die Hausanschlüsse immer wieder die Straße aufreißen“, so Gertrud Klinger vom Tiefbauamt.

„Ich bin davon überzeugt, dass dieses Gebiet ein großer Gewinn für St. Hubert sein wird“, sagte Volker Rübo. Die wohl rund 350 Menschen, die dort leben werden, „haben es nicht weit zum Ortskern und können sich trotzdem auf ein sehr idyllisches Gebiet freuen“, so der Bürgermeister.