St. Huberter Sporthalle: Die Gefahr von oben

Die Stadt hat die Firma, die die St.Huberter Halle saniert, vor die Tür gesetzt. Leidtragende sind die Sportler. Die Halle ist seit einem halben Jahr gesperrt.

St. Hubert. Momentan ruhen die Arbeiten in der St. Huberter Sporthalle. Gerüste stehen verlassen in der Halle und von der Betondecke hängen die Verbindungselemente herunter, an denen eigentlich die Deckenabhängung angebracht werden sollte.

Vorerst wird daran auch nicht weiter gearbeitet, denn die Stadt hat sich, wie in der jüngsten Ratssitzung angekündigt, von der Firma getrennt, die die Arbeiten bisher durchgeführt hat. Grund ist, dass die Arbeiten laut Stadt nicht fachgerecht ausgeführt wurden.

Die Stadt hat mehrfach versucht- auch mit Hilfe eines unabhängigen Sachverständigen- die Firma dazu zu bewegen, die Arbeiten in der Zweifachhalle an der Stendener Straße sachgerecht auszuführen. "Doch die haben nicht mal die Vorgaben des Herstellers berücksichtigt. Die ließen sich von uns in keiner Weise beraten und haben alles abgeblockt", sagte der Technische Dezernent, Stephan Kahl, am Mittwoch auf Nachfrage unsere Redaktion.

"Es kann nicht sein, dass wir dort eine neue abgehangene Decke anbringen, die auch eine starke Berührung mit einem Ball unbeschadet übersteht. Und die Firma montiert diese Decke so, dass die Gefahr besteht, dass Elemente auf den Hallenboden stürzen, wenn mal ein Ball darunter knallt", so Kahl.

Seiner Aussage nach habe die Firma viel zu wenig Haltestangen angebracht, an denen die Deckenplatten aufgehangen werden. Auch sei der vom Hersteller vorgeschriebene Abstand zwischen den Stangen genauso nicht eingehalten worden wie das Anbringen von Sicherungen zwischen den einzelnen Platten.

"Was wir hier versucht haben, um die Firma auf den Mangel aufmerksam zu machen, war unseren Mitarbeitern schon fast nicht mehr zumutbar", sagt Kahl.

Mehrfach seien Mitarbeiter der Stadt mit Arbeitern der Firma auf die Gerüste geklettert und hätten genau gezeigt, an welchen Stellen die Montagevorgaben des Deckenplattenherstellers nicht eingehalten wurden.

"Aber wir sind da auf der Stelle getreten, obwohl auch der Sachverständige festgestellt hat, dass die Deckenplatten-Montage nicht den Anforderungen für eine Turnhalle entspricht", sagte Kahl. Darum habe die Stadt jetzt die Reißleine gezogen und sich von der Firma getrennt.

Nun sei die Stadtverwaltung dabei, Beweise für die mangelhafte Arbeit zu sichern. Denn es sei nicht klar, ob es einen Rechtsstreit mit der Firma gibt. Die Stadt prüft nun, ob sie ohne ein erneutes Ausschreibunsgverfahren eine andere Firma mit der Fertigstellung der Arbeiten beauftragen kann. Das soll die Firma sein, die als zweite aus der damaligen Ausschreibung hervorgegangen ist.

Wie lange die Halle für den Schul- und Vereinssport noch geschlossen sein wird, steht laut Kahle noch nicht fest. "Das hängt alles von den momentan laufenden Prüfungen ab." Die Stadt hat für die Hallenrenovierung 300.000 Euro veranschlagt. Ob das jetzt noch reicht...