Mehr Platz für mehr Betreuungskinder Raumbedarf für OGS-Ausbau im Blick

Kempen · Ab 2029 soll jedes Grundschulkind einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Die Stadtverwaltung will nun einen Plan entwickeln, was man in Kempen tun muss, um dem steigenden Bedarf an OGS-Plätzen Rechnung zu tragen.

Ab 2029 soll jedes Grundschulkind einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Städte und Gemeinden müssen deshalb überlegen, wie sie für den steigenden Bedarf mehr Platz und Personal finden.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

(biro) Mit Blick auf den Ausbau der Ganztagsbetreuung an den Grundschulen in Kempen macht die Politik Druck. Schon 2018 hatte die CDU gefordert, den Bedarf an OGS-Plätzen zu ermitteln, da die Nachfrage laufend zunimmt. Im vergangenen Jahr hakte die CDU nach und forderte eine zeitnahe Planung, um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder in Kempen umsetzen zu können: Ab 2026 haben Grundschüler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Er gilt zunächst für Erstklässler und wird dann ausgeweitet, ab 2029 hat jedes Grundschulkind einen Anspruch.

In Kempen Betreuung
für etwa 1200 Schüler nötig

Dafür brauchen Städte Raum und Personal. Eine frühzeitige – organisatorische, bauplanerische sowie personelle – Planung sei „unerlässlich und enorm wichtig“, hatte die CDU deutlich gemacht. Das sehen die Grünen ebenso: Für Kempen bedeute dies, dass für etwa 1200 Schüler eine Ganztagsbetreuung vorzuhalten sei. Die Stadt trage die Verantwortung für eine adäquate Gebäude- und Raumplanung, um dem Anspruch gerecht zu werden, führten die Grünen in ihrem Antrag aus, der in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses auf der Tagesordnung stand. Sie forderten deshalb von der Stadtverwaltung eine Raumbedarfsplanung, vorzulegen bis zum 1. Quartal 2023. Dieser Forderung schlossen sich die übrigen Fraktionen im Ausschuss an.

Eine Steuerungsgruppe mit Mitarbeitern aus mehreren Ämtern, darunter Jugendamt, Hochbauamt und Grünflächenamt, sei mit dem Thema beschäftigt, konnte Sozialdezernent Bennet Gielen der Politik berichten.

Ein Maßnahmenplan soll entworfen und vorgestellt werden

Man werde einen Plan zu Maßnahmen und Umsetzung entwerfen und der Politik vorstellen. Auch das Personal dürfte ein Thema sein, denn im sozialen und pädagogischen Bereich herrscht Fachkräftemangel.

Die Stadt Kempen will Kontakte zu ausbildenden Schulen und Hochschulen reaktivieren und um Fachkräfte werben. Georg Funken (CDU) schlug vor, 450-Euro-Jobbern in der Betreuung Angebote für eine Vollzeittätigkeit zu machen, um so mehr Personal für den Bereich zu gewinnen.

(biro)