Stadtgeflüster Kempen: Ein Vereinslokal für Blau Weiß
Das Revier des Fanfaren- Korps markiert eine Plakette. Ferner: Der Werbering schüttet Gewinne aus und bei Mrs. Sporty gibt es Fitness nur für Frauen.
Kempen. Was für ein Jahr hat das Fanfaren- und Majoretten-Korps Blau Weiß hinter sich! Zum 50-jährigen Bestehen des 1959 gegründeten Vereins gab es nicht nur die Feier im September auf dem Burgparkplatz, sondern außerdem den Tag der offenen Tür im Sommer und, vor fast einem Jahr, die festliche Ordensvorstellung. Zum krönenden Abschluss machte sich das Korps nun noch ein ganz besonderes Jubiläumsgeschenk: In der Stammkneipe "Zur Altstadt", Neustraße25, hängt ab sofort ein Schild mit Vereinswappen und der Aufschrift "Vereinslokal". Knapp vor Jahresende hatte Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann die Plakette offiziell befestigt.
Frische Brötchen auf Knopfdruck- das soll es ab 2011 auch beim Aldi am Hessenring geben. "Bei uns dauert das länger mit der Einführung der Brotbackautomaten, weil es noch Fragen bei den baulichen Voraussetzungen gibt", sagt Filialleiter Manfred Hoff. Denn die Räumlichkeiten des Discounters sind vom benachbarten Edeka-Markt angemietet. "Darum bauen wir den Backraum neben die Filiale und machen ihn von innen zugänglich." Dass frische Backwaren Anklang bei den Kunden finden, davon ist Hoff überzeugt: "Man muss hier schließlich immer was Neues bringen."
Weihnachtsmärkchen gibt’s jetzt zwar keine mehr, aber die Karten können noch bis einschließlich Montag in den Werbering-Geschäften der Altstadt abgegeben werden. Sogar Karten ohne die komplette Märkchenanzahl kommen in die Tombola. "Im Prinzip reicht ein Märkchen auf der Karte", versichert Werbering-Chef Reinhard Stein. Bei der Schlussziehung am kommenden Samstag um 15 Uhr im Rathaus-Foyer gibt’s einiges zu gewinnen. Neben den drei Hauptpreisen im Wert von 5000, 3000 und 1000 Euro fischt die Glücksfee 120 Geschenk-Gutscheine à 30 Euro aus der Trommel.
Nach der gastronomischen Hochsaison zwischen Weihnachtsessen und Silvestermenu gehen viele Altstadtrestaurants traditionell in die Winterpause. So stehen Hungrige derzeit bei La Piazza am Buttermarkt 11 vor verschlossenen Türen - aber nur noch bis Montag (4. Januar), danach gibt es wieder Pizza und Pasta von Paulo Santos und seinem Team. Im Bärlins/Haus Ercklentz an der Judenstraße8 hat Wolfgang Beeren nach Silvester dicht gemacht. Eine Woche, bis zum 8. Januar, bleibt dort die Küche kalt. Ähnlich auch in der Traberklause, Peterstraße 41 - hier schließt Chefin Inga Röhder bis zum 7. Januar.
Galerie Q1 an der Ecke Kuh-/Tiefstraße hat eine neue "Installation": Ein Schaufenster ist zerborsten und provisorisch abgeklebt. Während Passanten interessiert durch die van-Gogh-Splitter lugen, findet Künstler Reinhold Heik das gar nicht lustig. Ob der Glaser bestellt ist oder der Q1-Inhaber weitere Studien über die Wirkung seiner Crash-Kunst treibt, ist nicht verbrieft.
Trotz der vielen Restaurants im Winterurlaub kann in der Altstadt noch gut satt werden, wer zu Beginn des neuen Jahres nach wie vor Appetit auf üppiges und gutes Essen hat. Fleisch satt und dazu ausgesuchte Beilagen und Nachtisch gibt es traditionell im Rodizio Sol Brasil an der Ellenstraße1, wo unter der Leitung von Amos Ziller Schwein, Rind und Co. direkt vom Spieß auf den Teller kommen. Ein paar Häuser weiter, im Ela an der Ellenstraße 6, verzichtet auch Seyhan Alkan auf die Winterpause und lockt mit Deftigem: "Bei uns steht in dieser Woche Lebergeschnetzeltes auf der Speisekarte." Und auch an der Kuhstraße 23 bei Apollon lässt sich der Hunger stillen: Gyros und Co. stehen auch in der ersten Jahreswoche auf dem Speiseplan. Ein paar freie Tage gönnt sich das Apollon-Team aber dann doch: vom 14. bis 17. Januar ist geschlossen.
Am 11. Januar eröffnet Inge van Dyck an der Rabenstraße 10 ihren Fitnessklub "Mrs.Sporty". "Das ist Zirkeltraining für Frauen jeglichen Alters: 30 Minuten Ausdauer und Kräftigung", sagt die 42-jährige Brüggenerin, die zehn Jahre Erfahrung als Übungsleiterin beim TSF Bracht mitbringt. Mrs. Sporty ist alles andere als eine Mucki-Bude für Schwarzenegger-Bräute: Die Geräte funktionieren hydraulisch, ohne Gewichte. Das vierköpfige Team legt Wert auf Fitness, will keine Bizeps-Evas heranziehen. Schließlich hat Steffi Graf (40) die Kette- einen weiteren Mrs.Sporty gibt es beispielsweise in Lobberich an der Hochstraße 57- gegründet. Und die Gräfin ist bis heute auch eine attraktive Sportlerin geblieben.
Seit dem Sommer sind die Bauarbeiter an der Engerstraße zugange: Das Haus Nr. 54 wird von Grund auf saniert. Wo früher der Lederwarenladen Müllenhoff und Gemüsehändler Esma ihr Geschäft hatten, stehen nun Kran und Bauzaun - und seit neustem hängt der Richtkranz. "Eigentlich sollte der Kran schon zu Weihnachten weg sein, doch der Frost hat das verhindert", sagt Architekt Udo Thelen. Nun soll der Koloss spätestens im Februar- hoffentlich vor dem Rosenmontagszug- verschwunden sein. Dann kann der Zaun etwas zurückgenommen werden. "Das gibt vielleicht einen Meter mehr Platz", schätzt Thelen die Verhältnisse auf der Engerstraße ein. Die Sanierung soll vermutlich noch bis Sommer 2010 gehen. "Dann werden oben Wohnungen und unten zwei Ladenlokale sein: ein Bekleidungs- und ein Schmuckgeschäft", so Thelen.
Wo sonst Blumenkübel den Bedarfsparkplatz von den regulären Parkmöglichkeiten am Viehmarkt trennen, stehen zurzeit Absperrungen. Die trennen einen Container von den Autos. Darin sind die Weihnachtsmarktbuden. Eigentlich sollten die schon letzte Woche abgeholt werden. Doch der Wintereinbruch hat der Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Abtransport verschwinden auch die rot-weißen Absperrungen- und die Kübel kommen wieder an ihren angestammten Platz.
Was passiert bei Xenia am Hessenring neben Edeka? In den Fenstern hängen Schilder "Räumungsverkauf". Wird das Modegeschäft, das sich früher auf der Judenstraße befand, geschlossen? "Nein. Wir stellen auf Lagerverkauf um", sagt Verkäuferin Petra Gollwitzer. Die 49-Jährige ist überrascht von den Gerüchten: "Wir nicht schließen." Der Verkauf dauert bis 15. Januar. Danach wird die Boutique für eine Woche wegen Umbau geschlossen. Anschließend gibt es Lagerware auf Rollwagen. Doch es werden weiter die bisher angebotenen Marken wie Frequence und Kekoo vertrieben. Nach dem Umbau hat Xenia noch drei Tage in der Woche geöffnet: montags, mittwochs und freitags.