Stadtrat: Werden die Obdachlosen an den Rand gedrängt?
Eine Unterkunft in St. Hubert ist den Grünen zu weit draußen.
Kempen. Nach Meinung der Grünen werden Obdachlose in Kempen an den Rand gedrängt. Das löste im Stadtrat eine Diskussion aus.
Hintergrund: Die Stadt hat in den letzten Jahren fünf Unterkünfte für Obdachlose gestrichen (u.a. Schirrmannstraße, Tiefstraße, van-Galen-Straße, St.Peter-Allee); da die Flüchtlings-Unterkunft an der Tönisberger Straße87 in St.Hubert nicht mehr benötigt wird, soll dieses Haus an der Kreisstraße23 nahe dem Naturschutzgebiet Schadbruch künftig für Obdachlose genutzt werden.
Das ist den Grünen aber zu weit draußen. "Deshalb sind wir gegen diesen Vorschlag der Stadtverwaltung", sagte Grünen-Sprecherin Alexa Bernards-Niermann (Foto), die sich auch über das Wort "Asylant" in der Verwaltungs-Vorlage aufregte: "Das ist ein Schimpfwort."
Die SPD hatte bei dem Thema ebenfalls "Bauchschmerzen", räumte Fraktions-Chef Udo Schiefner ein. Allerdings sehe seine Partei die Lösung Tönisberger Straße als zweijährige Probe. "Danach müssen wir das neu diskutieren."
CDU-Fraktions-Vorsitzender Wilfried Bogedain verwehrte sich gegen heraufbeschworene soziale Problematiken bei Obdachlosen, die nach Meinung der Grünen an den Stadtrand gedrängt werden sollten. "Wir sehen das nicht, das Haus befindet sich an einer Siedlung, die Anbindung ist gut."
Bei drei Gegenstimmen der Grünen wird der Verwaltungsvorschlag durchgesetzt.