SV Grefrath: Damen-Mannschaft ist sauer
Die Fußball-Frauen fühlen sich benachteiligt. Das bekam der Vorsitzende bei der Jahreshauptversammlung zu spüren.
Grefrath. Bernd Lommetz ist alter und neuer Vorsitzender des SV Grefrath- wenn denn die aus unerfindlichen Gründen abwesenden Kassenprüfer der trotzdem vorgenommenen Entlastung des alten Vorstands nicht binnen eines Monats widersprechen. Allerdings kassierte Lommetz bei seiner Wiederwahl zwölf Gegenstimmen- und zwar ausschließlich von der Damen-Mannschaft.
Die Fußball-Frauen fühlen sich bei der Rasenplatz-Vergabe von Lommetz übergangen und benachteiligt. "Unverschämtheit", meinte eine, "die anderen Mannschaften spielen auf Rasen, wir fast nur auf Asche."
Sitzungsleiter und SV-Ehrenvorsitzender Manfred Lommetz bestätigte: "Die Mädchen dürfen den Rasenplatz am wenigsten nutzen." Er trat dafür ein, den Rasenplatz "weniger zu sperren". Im WZ-Gespräch meinte er, der Spielbetrieb auf dem Rasenplatz könnte bis zu 30 Prozent aufgestockt werden.
Bei der Versammlung im Klubheim sagte Bernd Lommetz: "An den zwölf Nein-Stimmen werde ich arbeiten." Er verwies aber unmissverständlich darauf, der Vorstand müsse alle Mannschaften im Auge haben. Und der Sportplatz in Vinkrath sei ein warnendes Beispiel, was ein ramponierter Rasenplatz bedeute. Lommetz stellte "eine offene Aussprache" mit den Fußball-Frauen in Aussicht.
Zur reinen Formsache wurde die einstimmige Wiederwahl des übrigen Vorstands. Josef Klingen bleibt Vize-Vorsitzender, Manfred Baum und Dirk Eckers teilen sich die Geschäftsführung. Für den erkrankten Norbert Strux springt weiterhin Jürgen Heinen kommissarisch als Kassierer ein.
In seinem Bericht über 2008/2009 ging Lommetz auf den weiteren Ausbau der Sportanlage "Auf dem Heidefeld" ein. Der SV habe zahlreiche Reparaturen durchgeführt, darunter auch solche, die eigentlich die Gemeinde hätte machen müssen. Lommetz hob hervor, in der Jugendarbeit sei man "sehr gut aufgestellt in Kooperation mit Borussia Oedt". Er beklagte, dass seit einem Jahr vergeblich ein Jugendleiter gesucht wird.
Zum Thema Förderverein merkte er an, das werde noch "zu prüfen sein". Der Nutzungsgrad des Klubheims müsse erhöht werden. Die Vermietungen für private Veranstaltungen seien drastisch zurückgegangen, so Lommetz. Insgesamt sei der SV aber "finanziell für die nächsten Jahre gut aufgestellt". Dazu trage bei, dass jetzt fast alle Verträge über Bandenwerbung verlängert werden konnten.
"Wir haben eine sehr gute Saison hingelegt", sagt Trainer Michael Schrumpf zum Aufstieg der 1. Mannschaft in die KreisligaA. Ziel fürs nächste Jahr "kann nur der Klassenerhalt sein".
