Trotz Problemen klares „Ja“ zur Schutzhütte

Der Treffpunkt für Jugendliche in Grefrath darf bleiben. Unklar ist aber, was gegen den Müll und den nächtlichen Vandalismus getan werden kann.

Grefrath. Sauer sind sie alle: Über Vandalismus und Müll an der Schutzhütte für Jugendliche regen sich Bürger und Politiker auf. Und nicht nur sie: „Die Jugendlichen sind selber empört“, berichtete Sozialarbeiter Leon Küsters am Mittwochabend im Jugend-, Sozial- und Senioren-Ausschuss im Rathaus Oedt.

Trotz unterschiedlicher Bewertungen der misslichen Lage beschloss der Ausschuss: Die Hütte zwischen dem SV-Sportplatz Auf dem Heidefeld und den Parkplätzen des Eissportzentrums soll bleiben. Doch es bleibt das Problem des Vandalismus — und gegen den wusste niemand ein Rezept.

„Meterhoch, und ich meine wirklich meterhoch, liegen dort die Scherben und der Müll“, berichtete Leon Küsters. Auch die Hütte selbst sei mehrfach beschädigt worden. „Enttäuscht“ zeigte sich darüber Peter-Michael Kugel (CDU). Er warf Küsters vor: „Ihr Konzept ist gescheitert!“

Das jedoch sahen Küsters und die anderen Ausschuss-Mitglieder völlig anders. Die Hütte, seit 2007 eine Rückzugsmöglichkeit für junge Leute und von ihnen selbst verwaltet, habe sich durchaus bewährt, schilderte Küsters. Wer dort randaliere, sei nicht bekannt: „Ich bin selbst abends um 23 Uhr da gewesen — und alles war in Ordnung.“ Er vermute, die Randalierer, möglicherweise junge Erwachsene, kämen nachts, vielleicht gar von auswärts.

Dennoch warf Kugel ihm vor: „Es ist Ihre Verantwortung, da für Ordnung zu sorgen!“ Küsters klärte ihn auf: „Das ist nicht meine Aufgabe als Sozialarbeiter.“ Er sei in vier Ortsteilen Ansprechpartner für 1600 Jugendliche und nicht dazu da, nachts zu kontrollieren.

Als Kugel beharrte, die Hütte stelle ein „Armutszeugnis“ dar, korrigierte ihn selbst sein Parteifreund Sebastian Trienekens: „Wenn schon, dann ein Armutszeugnis der Gesellschaft.“ Trienekens schlug vor, die Gemeinde solle mit Nachdruck mehr Polizeikontrollen an der Hütte fordern.

Die Polizei jedoch sehe sich „aufgrund ihrer dünnen Personaldecke“ nicht in der Lage, dort verstärkt zu kontrollieren, berichtete Volkmar Josten, Leiter des Sozialamts. Wenn aber der Ausschuss den Bauhof beauftrage, dort den Müll zu entsorgen, könne der Bauhof diese Leistung dem Kreisjugendamt in Rechnung stellen.

Schließlich folgte der Ausschuss einstimmig dem Vorschlag von Reiner Wolff (FDP): Die Hütte soll auf jeden Fall bleiben — trotz der ungelösten Probleme.