Was tun gegen die Leerstände?

Die Altstadt hat mit mehreren leeren Geschäften zu kämpfen. Die WZ fragt nach, wie die Politiker das ändern wollen.

Am 25. Mai wurde gewählt.

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Kempen. Die Kempener Innenstadt kann sich sehen lassen. Einkaufen, Bummeln und in der Sonne einen Kaffee genießen — all das wird von den Kempenern und auswärtigen Besuchern geschätzt.

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Durch den Klosterhof hat sich das Shopping-Angebot noch verbessert. Aber an einigen Stellen in der Altstadt hat der Einzelhandel Probleme. Ein Beleg dafür sind viele Ladenlokale, die leerstehen. Und zum Teil auch noch nicht vermietet sind.

Ein Auszug aus der Leerstands-Liste: Appenzeller und Stiletto, beide Judenstraße, „Villa Wunderbar“, Peterstraße, Haushaltswaren Heitzer, Ellenstraße. Ein großes Sorgenkind ist die Von-Broich-Passage an der Ellenstraße. Verschiedene Lokale stehen dort — unter anderem nach dem Wegzug von „Die Küche“ zur Kuhstraße — leer.

Nach Angaben des Vermieters fällt die Suche nach Nachfolgern schwer. „Die Nachfrage ist sehr gering. Qualität hierhin zu holen, ist derzeit verdammt schwer“, sagte Immobilienmakler Frank Markus, zuständig für die Vermarktung der „Villa Wunderbar“, Ende März zur Lage in der Altstadt.

Deshalb ist auch die Politik gefragt, um Ideen für den Einzelhandel in der Altstadt zu liefern. Die WZ hat im Rahmen des Wahlchecks bei den Parteien und Wählergemeinschaften nachgefragt: Wie wollen Sie dem Problem der Leerstände entgegentreten?

„Wir teilen nicht die Ansicht, dass es erhebliche Leerstände gibt. In der Regel können diese in vertretbaren Zeiträumen wieder belegt werden. Wichtig erscheint uns, dass ein ausgewogener Branchenmix auf gutem Niveau erhalten bleibt. Falls dieses Ziel nicht erreichbar ist, sollten auch andere Nutzungen, zum Beispiel Wohnraum, erwogen werden. Das kommunale City-Management kann bei der Suche nach Folgenutzungen helfen.“

„Die Vermietung der Ladenlokale ist zunächst einmal eine privatrechtliche Entscheidung, auf die Verwaltung und Politik wenig Einfluss haben. Wir können nur Rahmenbedingungen schaffen. Trotzdem muss versucht werden, über das Stadtmarketing die richtigen Anreize zu schaffen.“

„Im Rahmen eines aktiven Leerstand-Managements ist auch in Zukunft auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen gehobenem und Discount-orientiertem Angebot zu achten (optimaler Branchenmix). Neben der gezielten Suche nach Anbietern gilt es auch, die Eigentümer von Gewerbeflächen im eigenen Interesse zu Zugeständnissen bezüglich der Mieten zu bewegen.“

„Die Stadt Kempen hat einen zentralen Ansprechpartner für Stadtmarketing, Christoph Dellmans, der koordinierend eingreifen sollte. Gemeinsam mit dem Werbering und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen müssen die Eigentümer der leerstehenden Geschäfte angesprochen und unterstützt werden, damit bald eine Nachnutzung erfolgen kann.“

„Generell wollen wir wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen für Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und freie Berufe. Die FWK unterstützen das City-Management in enger Zusammenarbeit mit den Werberingen besonders zur Verhinderung weiterer Geschäftsleerstände.“