LvD—Handballerinnen gewinnen in Berlin
Das Team hat am Bundeswettbewerb für Schulen teilgenommen. Trainer Lars Faßbender spricht über den unerwarteten Sieg.
Kempen/Berlin. Eigentlich waren sie nach Berlin gefahren, um Sport zu machen, sich die Stadt anzugucken und Spaß zu haben. Dass die elf Handballerinnen vom Luise-vom-Duesberg-Gymnasium (LvD) dann tatsächlich Deutscher Meister wurden, „damit hätte keiner von uns gerechnet“, sagte Trainer und Referendar am LvD Lars Faßbender gestern nach dem Spiel im Telefonat mit der WZ.
Seit Dienstag hatten sich mehr als 2 800 Schüler von 363 Mannschaften aus ganz Deutschland in Berlin getroffen, um in insgesamt acht Sportarten, darunter Handball, die Bundessieger zu ermitteln.
Eigentlich trainierte die Schulmannschaft, die aus Mädchen zwischen zwölf und 15 Jahren nur einmal in der Woche. Doch als sie dann beim Landesfinale in Gummersbach siegten, war klar, dass sie noch weiter kommen wollten. „Wir haben viele sehr gute Spielerinnen im Team“, sagte Faßbender, der zwar Geschichte und Deutsch unterrichtet, aber privat Handballspieler und Trainer in Wuppertal ist.
Der angehende Lehrer hatte die Schulmannschaft erst kürzlich von Sportlehrerin Nathalie Hermanns übernommen. „Die größte Herausforderung war es, aus den Mädchen, die aus verschiedenen Klassen kommen und in verschiedenen Vereinen trainieren, ein Team zu machen“, sagte Faßbender. „Nach dem Sieg in Gummersbach, war eigentlich klar, dass wir es in Berlin versuchen wollten. Wir hatten ja auch nichts zu verlieren“, sagte Faßbender.
Auch Andrea Heinen, deren Tochter eine der beiden Torhüterinnen ist, war zum Zuschauen und zur moralischen Unterstützung mit nach Berlin gefahren. „Ich kann es noch kaum glauben, dass sie wirklich Deutsche Meister sind“, sagte die Kempenerin. „Das war so ein spannendes Spiel.“
Vor der Halbzeit lagen die Kempenerinnen vier Punkte vor den Gegnern. Dann nach der Pause kam die Wende. „Plötzlich haben wir ein paar Bälle reinbekommen. Die Spielerinnen wurden nervös“, erzählte Trainer Faßbender. „Doch dann haben sie sich wieder gefangen und am Ende knapp mit 14:12 gesiegt. Ich glaube, ich habe mehr geschwitzt während des Spiels, als die Mädchen.“
Vor der Rückfahrt nach Kempen wurde dann am Abend in der Max-Schmeling-Halle in Berlin noch ordentlich gefeiert. Zurück in Kempen wird es für das Team am Montag in der Schule einen kleinen Empfang geben. „Ich bin so stolz auf meine Schülerinnen“, sagte Rektor Benedikt Waerder, der bereits 15 Minuten nach Spiel-Ende von einer Schülerin informiert wurde.
„Wir sind hier alle überglücklich.“ Ob es danach zur Weltmeisterschaft der Schulen geht? „Das müssen wir dann entscheiden, ob wir dahin fahren“, sagt Faßbender. „Das weiß ich jetzt noch nicht.“