Wohnprojekt: Gemeinschaft erwacht zum Leben
Zur Einweihung kamen gestern Architekt, Bewohner, Handwerker und Dezernent.
Kempen. Freitagmittag ist das Wohnprojekt „Besser Gemeinsam Wohnen“ an der Kreuzkapelle eingeweiht worden. Nach siebenjähriger Vorbereitung beginnt dort nun, wie Vereinsvorstand Roger Buschfeld in seiner Ansprache es ausdrückte, das eigentliche Leben. „Wer baut, wird nie so richtig fertig“, sagte Buschfeld und fügte an, nun werde die Gemeinschaft erst richtig zum Leben gebracht. Buschfeld: „Ab jetzt lernen wir uns im Alltag kennen.“
Elke Müller-Hüwen, ebenfalls Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft „Besser Gemeinsam Wohnen“, dankte allen Beteiligten für ihre „großartige Arbeit“. Sie begrüßte die Gäste mit einem Vergleich: „Sieben Jahre in Tibet, das ist ein grandioser Film. Sieben Jahre in Kempen ist für uns Abenteuer pur“, blickte sie zurück. Was 2007 aus dem Verein „Frauen bauen“ hervorging, füllt sich seit dem Beziehen der 20 Wohnungen Anfang 2014 so langsam mit Leben. Eine 21. Wohnung (90 Quadratmeter, erster Stock) entstand wegen hoher Nachfrage, ist aber noch nicht vergeben. Kosten: insgesamt knapp 4,3 Millionen Euro.
Baudezernent Stephan Kahl freute sich über „ein Projekt mit Sachverstand und Kreativität“ und überreichte das städtische Geschenk, einen Apfelbaum. Im gemeinsam Garten, dessen Mittelpunkt eine fünf Meter hohe Linde markiert, stehen außerdem schon Sträucher. Geplant sind Rotbuschhecke, Wildblumenwiese, Rasen und Backpflaumenbaum. Die Baumschule Höfkes gab Geld dazu und stiftete die Linde.
„Eine spannende Zeit“, sagte Architekt Bodo Frömges-Siebenmorgen. Sein Einzugsgeschenk war ein gelbgrundiges Bild, auf dem sich alle Gäste verewigen durften. Das erste Projekttreffen hatte es 2007 gegeben. Fördergeld steuerte unter anderem das NRW-Bauministerium bei. 33 Bewohner sind in 20 Wohnungen Anfang 2014 eingezogen.