Neuer Impfstoff verfügbar Zahl der Corona-Infektionen im Kreis Viersen steigt
Kreis Viersen · Wie die Lage im Kreis Viersen ist, wer sich impfen lassen sollte und wo man sich impfen lassen kann.
(biro) Im Kreis Viersen steigt die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Coronavirus wieder an. Das teilte der Kreis Viersen am Montag auf Anfrage mit. Dem Gesundheitsamt des Kreises seien in der 36. Kalenderwoche 24 Fälle und in der 37. Kalenderwoche zwölf Fälle gemeldet worden, „im Vergleich zu den Vorwochen ist ein leichter Anstieg der Zahlen zu beobachten“, so eine Sprecherin des Kreises Viersen. Allerdings erfährt das Gesundheitsamt nicht von jeder Corona-Infektion: „Aktuell unterliegen nur laborbestätigte, positive Befunde auf Covid-19 (PCR-Test) der Meldepflicht, sodass auch nur diese Fälle beim Gesundheitsamt des Kreises Viersen erfasst werden“, so die Sprecherin weiter. Deshalb sei von einer hohen Dunkelziffer der Fälle auszugehen.
Arzt empfiehlt Impfung
auch gegen die Grippe
Dass mit den kühleren Tagen und dem Herbst auch die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt, ist wenig überraschend. Das bemerken auch die Hausärzte im Kreis Viersen. Inzwischen kämen wieder mehr Patienten mit Atemwegsinfekten, auch mit Covid-19, berichtet Dr. Arndt Berson, Hausarzt in Kempen und Vorsitzender der Kreisstelle Viersen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO). Er empfiehlt deshalb, sich auch gegen Grippe (Influenza) impfen zu lassen. So manche Praxis habe die Infektsprechstunde, die in Pandemie-Zeiten extra eingeführt worden war, inzwischen abgeschafft, so Berson – gleichwohl sei man in den Praxen weiterhin dankbar, wenn Patienten mit Atemwegserkrankungen vorher anriefen, damit man sie beim Besuch in der Praxis von anderen Patienten fernhalten könne. Manche Patienten hätten daheim schon einen Selbsttest gemacht, der dann ein positives Ergebnis zeigte, „bei anderen veranlassen wir den Test“, so Berson.
Aufruf, weiter
vorsichtig zu sein
Wichtig sei, dass man weiterhin Vorsicht walten lasse, „Corona ist noch nicht vorbei.“ Man müsse deshalb nun keine Panik schüren, „aber weiterhin gilt: Händedesinfektion, Abstand halten, und bei Kontakt mit Menschen mit Atemwegserkrankungen eine Maske tragen.“ Den Selbsttest zu Hause empfehle er insbesondere für Menschen, die etwa jemanden im Krankenhaus oder Seniorenheim besuchen wollten oder jemanden, der erst kürzlich eine Tumor-Erkrankung gehabt habe. Das Impfzentrum wurde seinerzeit geschlossen, die Impfkampagne obliegt nun den niedergelassenen Ärzten sowie den zugelassenen Apotheken. Seit Montag, 18. September, ist für die Corona-Impfung der weiterentwickelte Impfstoff von Biontech verfügbar, der an die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasst wurde. Er soll besser gegen kursierende Varianten des Coronavirus schützen. „Für den Anfang haben wir 600 Dosen bestellt“, berichtet Berson für seine Gemeinschaftspraxis in Kempen. Impfen lassen sollten sich gemäß Stiko-Empfehlung Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke und medizinisches Personal. Auch für Menschen, die ein besonderes Risiko für einen schweren Verlauf haben, könne die Auffrischungsimpfung sinnvoll sein, das gelte auch für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen, sagt Berson, der dazu ein Gespräch mit dem Hausarzt empfiehlt. Wer geimpft werden will, sollte einen Termin vereinbaren. Manche Praxen führen Listen, andere bieten die Terminvereinbarung online an. „Der neue Impfstoff ist nicht in Einzeldosen verfügbar, aus einem Vial lassen sich bis zu sechs Dosen gewinnen“, sagt Berson. Heißt für die Praxen und Apotheken, dass sie gut planen müssen. Mitzubringen ist der gelbe Impfpass, in den die Impfung dann eingetragen wird.