Leben in der Mitte Oedts Eine Wette bringt den Markt nach Oedt zurück

Oedt · Am kommenden Donnerstag wird es wieder einen Marktstand in Oedt geben. Nicole und Felix Rath aus Süchteln bieten Obst, Gemüse, Kartoffeln und Eier an — betonen aber, dass sie es auf den Versuch ankommen lassen wollen.

Nicole und Felix Rath sind am Donnerstag mit einem Stand auf dem Oedter Markt vertreten.

Foto: Jörg Knappe

(ure) Mit einer außergewöhnlichen Maßnahme wollte die Gemeinde Grefrath das Marktgeschehen im Zentrum Oedts wieder in Schwung bringen. Denn der zuletzt noch verbliebene Stand auf dem Wochenmarkt in Oedt hatte sich schon vor einiger Zeit zurückgezogen.

Nun werden am kommenden Donnerstag, 21. September, Nicole und Felix Rath aus Süchteln-Hagenbroich von 7 bis 14 Uhr auf den Oedter Marktplatz stehen und bringen Obst, Gemüse, Kartoffeln und Eier mit. Den Grefrathern sind die beiden schon gut bekannt. Immer mittwochs bieten sie an ihrem Stand am Deversdonk dem Marktpublikum ihre regionalen Waren an.

Eine kleine Wette
als Anreiz

Für die Kolleginnen und Kollegen des Grefrather Ordnungsamtes und Marktmeister Uwe Munzke war die marktfreie Zeit in Oedt eine unbefriedigende Situation. Mit viel Energie wurde eine Nachfolgerin oder Nachfolger gesucht. Zunächst vergebens. Doch dann bot sich die Möglichkeit, das Marktgeschehen in Oedt fortsetzen zu können. Uwe Munzke hatte das Gespräch mit Felix Rath gesucht. Als Anreiz wurde ihm ein Angebot gemacht – quasi eine Wette vorgeschlagen. „Wenn wir 50 positive Rückmeldungen bekommen, wurde zugesagt, den Versuch zu wagen und einen Stand mit Obst, Gemüse, Kartoffeln, Eiern und einigem mehr auf dem Oedter Marktplatz aufzubauen“, berichtete Grefraths Pressesprecherin Ulrike Gerards. Es habe keine 24 Stunden gedauert, da lagen über 50 positive Rückmeldung über die sozialen Medien und per E-Mail auf dem Tisch.

Doch Nicole und Felix Rath sind noch vorsichtig. „Unser Stand in Oedt ist ein Versuch“, betont Felix Rath. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Man müsse eine bestimmte Kundenzahl, einen Mindestumsatz erreichen, schließlich seien Standgeld, Löhne und möglicherweise auch der Ausfall der nicht mehr zu verkaufenden Ware zu finanzieren. Unter dem Strich: Es muss sich rechnen.

Bei der Gemeinde stößt der Marktbeschicker dabei auf offene Ohren, aber man sei zuversichtlich, dass das Angebot angenommen werde. Im Vorfeld hatte Felix Rath die Resonanz aus der Oedter Bürgerschaft genau beobachtet und sich auch in die Diskussionen rund um den Markt in den sozialen Medien eingebracht. Zunächst sei die Resonanz überschaubar gewesen, bis schließlich das konkrete Gespräch durch die Gemeinde gesucht wurde.

„Super!“ „Klasse!“ „Eine Bereicherung für den Ort.“ Bürgerinnen und Bürger sprachen sich klar für einen Marktstand in Oedt aus. Vorgeschlagen wurde auch ein Feierabendmarkt, ähnlich wie in benachbarten Kommunen bereits etabliert. Noch fehle es hier allerdings an der Resonanz der Marktbeschicker. Die Gemeinde Grefrath will aber bei diesem Thema offen für Gespräche bleiben.

(ure)