Zu wenig Nachwuchs: Chorgemeinschaft löst sich auf
Am 29. Mai verabschieden sich die verbliebenen 24 Sänger mit einem Konzert in der Paterskirche.
Kempen. "Singend und klingend durch das Jahr" lautet der Titel des Abschiedskonzertes der Kempener Chorgemeinschaft (KCG) 1865, das am Samstag, 29. Mai, in der Paterskirche des Kulturforums Franziskanerkloster stattfindet. Fast 150 Jahre lang war der Chor fester Bestandteil im kulturellen Leben der Stadt. Nun erklingen die übrig gebliebenen 24 Stimmen der Gemeinschaft zum letzten Mal öffentlich. "Uns fehlt der Nachwuchs", begründet KCG-Vorsitzende Edith Schmitz den finalen Schritt.
Vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Chorgemeinschaft eine starke Phase. Damals gehörten 120 Damen und Herren dazu und führten vor allem Oratorien auf. So gaben sie 1946 die "Weihnachtsmysterien" von F. J. Wagner, ein Jahr später "Die Schöpfung" und 1949 Haydns "Die Jahreszeiten".
Ab 1951 gehörten die Karnevalssitzungen zu den Höhepunkten der närrischen Session. Auch der "Dreikönigenball" war bis 2003 ein wichtiger Termin im gesellschaftlichen Leben der Stadt. In den weiteren Jahren gab es mit Solisten und Orchestern viele Konzerte in der Paterskirche.
Zu den festen Terminen der Chorgemeinschaft gehörten das Mai-Singen im Foyer des Hospitals und das Adventssingen im St. Peter-Stift. Unter dem langjährigen Vorsitzenden Rudolf Pfennings waren Fahrten unter anderem nach Berlin, Paris und Orsay weitere Eckpfeiler des Vereinslebens.
Die Geschichte der Kempener Chorgemeinschaft endet dort, wo sie oft zu Gast war: in der Paterskirche. Am 29. Mai beginnt das Konzert um 18 Uhr. Außer der KCG wirken Sopranistin Yvonne Herter, Pianist Björn-Kai Feist und Hornist Thomas Heuser mit. Erwachsene zahlen zehn, Schüler fünf Euro Eintritt. Karten gibt es bei Schreibwaren Beckers, Engerstraße10, und bei allen Mitgliedern.