Grefrath Zukunft der Kulturscheune ist ungewiss
Morena Hommel war dabei, mit ihrem Projekt in Mülhausen durchzustarten. Nun hat ihr das Bauaufsichtsamt verboten, Konzerte oder andere Veranstaltungen durchzuführen.
Mülhausen. Gerade erst war Morena Hommel mit ihrem Projekt „Kulturscheune“ richtig durchgestartet. Regelmäßig organisierte sie in diesem Jahr Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Die gemütlich eingerichtete Scheune war auf dem Weg zum neuen Kulturtempel an der Niers. Damit ist vorerst Schluss. Denn die von Hommel privat organisierten Veranstaltungen haben das Bauaufsichtsamt auf den Plan gerufen. „Die haben natürlich mitbekommen, was sich hier entwickelt“, sagt Hommel. Nach einem Besuch in der Scheune machte das Amt eindeutige Auflagen.
Damit es in der 2013 eröffneten Kulturscheune weiterhin Veranstaltungen geben darf, muss sich einiges tun. „Ich muss mich zum Beispiel um Brandschutz, Isolierung und Toiletten kümmern“, sagt Hommel. Zuvor müsse sie einen Nutzungsänderungsantrag für die Scheune stellen, sodass es offizielle Veranstaltungen geben darf. Nach dem Antrag habe sie drei Jahre Zeit, alles herzurichten. Bis alles in Ordnung ist, dürfe es keine weiteren Veranstaltungen geben, so Hommel: „Drei Termine durfte ich noch mit einer Sondergenehmigung über die Bühne bringen.“
Groll gegenüber dem Bauaufsichtsamt hege sie auf keinen Fall. „Die Leute dort sind total nett und kooperativ“, sagt Hommel: „Und ich kann die Auflagen verstehen. Die Leute dort müssen ja ihre Arbeit machen.“
Ob sie die Kulturscheune den Vorschriften anpassen und danach wiedereröffnen kann, weiß Hommel nicht. Die Zukunft ihres Projekts ist ungewiss. „Das Problem ist die Kohle“, sagt die 48-Jährige. Alleine der Nutzungsänderungsantrag koste zwischen 700 und 800 Euro. Danach würden Umbaukosten folgen. Die Hoffnung hat sie jedoch nicht aufgegeben: „Ein paar Leute haben schon Geld gesammelt. Alleine kann ich das nicht wuppen.“
Eine große Hilfe beim Kampf um die Zukunft der Kulturscheune ist der Kulturpreis der Grefrather SPD. Die mit 250 Euro dotierte Auszeichnung haben die Sozialdemokraten Hommel Anfang Dezember in Aussicht gestellt. Mit dem Preis sollte nicht nur Hommels bisheriges Engagement gewürdigt werden. Der SPD gehe es auch darum, Gref-rather Vereine und Bürger zu ermuntern, den Erhalt der Kulturscheune zu unterstützen.
Hommel blickt positiv gestimmt nach vorne: „Bislang hat es auch immer funktioniert.“ Ohne Hilfe hätte sie die Kulturscheune nie aufbauen können. Viele Menschen hätten ihr bei Einrichtung und Organisation geholfen. Auf diese Hilfsbereitschaft hofft sie auch jetzt.