Kommentar: Den Ärger gibt’s vor Ort

Niederrhein. Die Bistumsleitung in Aachen legt Wert darauf, dass die jeweilige Gemeinde in Sachen Immobilienmanagement stets „Herr des Verfahrens“ bleibe. Die eigene Aufgabe wird öffentlich als reine „Beratung“ oder „Unterstützung“ definiert.

Dass Entscheidungen vor Ort getroffen werden sollen, klingt zwar gut, hat aber seine Tücken.

Denn in den entsprechenden Projektgruppen sitzen Vertreter des Pastoralteams sowie des Kirchenvorstands und des Pfarrgemeinderats. Und diese könnten irgendwann der ganzen Gemeinde, ja dem gesamten Viertel erklären müssen, warum ausgerechnet bei ihnen das Jugendheim geschlossen wird, während es in der Nachbargemeinde geöffnet bleibt. Eine sehr undankbare Aufgabe, zumal für ehrenamtlich Tätige.

Sie können nur darauf hoffen, dass das Bistum sie nicht im Stich lässt, sondern dabei unterstützt, den Menschen die sicherlich mitunter harten Wahrheiten zu vermitteln — was erfahrungsgemäß viel Enttäuschung und Wut mit sich bringen kann. Die Kirche braucht nicht nur ein gutes Immobilienmanagement. Sie tut gut daran, sich auch ein gutes Krisenmanagement vor Ort zu überlegen.