Kreis kommt glimpflich davon

In Kempen, Grefrath und Nettetal gab es keine großen Schäden.

Foto: Günter Jungmann

Kempen/Grefrath/Nettetal. Tote und Verletzte, umgestürzte Bäume und überflutete Straßen, zerstörte Häuser und Autos: Heftige Unwetter haben am Abend des Pfingstmontags und in der Nacht zu Dienstag landesweit chaotische Zustände hervorgerufen. Der Kreis Viersen ist aber verhältnismäßig glimpflich davon gekommen. Alle Einsatzkräfte der Feuerwehr im Kreis waren in Bereitschaft — allerdings wurde nicht jede Hilfe angefordert.

„Wir mussten kein einziges Mal ausrücken“, berichtete der Kempener Feuerwehrsprecher Johannes Dicks. Allerdings seien die Einsatzkräfte zu jeder Zeit bereit, ihren Kollegen in den umliegenden Gebieten unter die Arme zu greifen. Dicks: „Durch abfließendes Wasser können weitere Schäden entstehen, eventuell müssen Sträucher und Bäume vom Weg geräumt werden.“

Gewittersturm wütet über dem Niederrhein
34 Bilder

Gewittersturm wütet über dem Niederrhein

34 Bilder

Auch in Grefrath erlebten die Einsatzkräfte einen ruhigen Abend. Wehrführer Hans Konrad Funken berichtete von „keinem einzigen Einsatz“. Lediglich ein umgestürzter Baum auf der Straße K 12 bei Grefrath musste beseitigt werden. Er wurde von der Fahrbahn geräumt, geschnitten und wird nun vom Amt für Technischen Umweltschutz abgeholt. In Nettetal hatte die Feuerwehr keinen Einsatz.

Die Kräfte in Viersen und Willich hingegen hatten weit mehr zu tun. Dort hatte das schwere Gewitter weggeflogene Dächer und eingerissene Oberleitungen zur Folge. In Willich wurde der Stadtalarm ausgerufen. Es gab einen Stromausfall — wie auch in Tönisvorst. Nach Angaben der Feuerwehr verzeichnete Willich mit 56 Alarmierungen die meisten im Kreis Viersen: „Die Freiwilligen Feuerwehren waren bis tief in die Nacht im Einsatz.“

Bei allen weiteren Einsätzen handelte es sich um Sturm- und Wasserschäden. Bis Mitternacht ging die Anzahl der Notrufe in der Leitstelle zurück. Leitstellenleiter Michael Oyen: „Die Gesamtzahl der Einsatzkräfte wurde kreisweit auf etwa 180 bis 200 Personen geschätzt.“ Die Polizei hatte nach eigenen Angaben 53 unwetterbedingte Einsätze im Kreis Viersen.

In Krefeld wütete das Gewitter heftiger. In Hüls kam ein 28-jähriger Radfahrer ums Leben.