Aufruf: Tipps gegen die Lockdown-Langeweile gesucht! Ausspaziert – und nun?
Kreis Viersen · Wie kriegen wir diesen Januar im Lockdown um? Was machen Sie derzeit mit ihrer Freizeit? Die WZ sammlt Ideen gegen den Wohnzimmer-Blues.
. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin ausspaziert. Seit Wochen gehen meine Familie und ich nun schon spazieren. Man muss ja auch mal an die frische Luft, bevor einem die Decke auf den Kopf fällt. Und außer umherzulaufen und gelegentlich mal einen Spielplatz anzusteuern, ist derzeit nun mal wenig zu tun. Keine Fahrrad-Touren, kein Schwimmen im See, kein Paddeln auf der Niers, kein Zelten oder Grillen im Garten. Kein Tierpark, kein Irrland, kein Maislabyrinth. Und der Glühwein im kleinen Kreis an der Feuerschale im heimischen Garten hat nach dem elften Mal nun auch an Reiz verloren. Ist zudem ab Montag nur in noch kleinerer Runde möglich.
Klar ist das Jammern auf hohem Niveau, könnte man sagen. Immerhin dürfen wir überhaupt noch raus. Aber sind wir mal ehrlich: So richtig schön ist es da aktuell nicht. Wir sind hier schließlich nicht in Andalusien. In den paar Stunden Helligkeit, die uns beschieden sind, ist es kalt und nass. Die Wege in Wald und Feld sind allesamt zum Einsinken matschig und die schöneren unter ihnen heillos überlaufen.
Denn es spazieren ja alle. Im Nettetaler Grenzwald reihen sich Fahrzeuge aus Duisburg, Krefeld und Düsseldorf aneinander, an der Rheinpromenade in Uerdingen finden zum Wochenende kleine Volkswanderungen statt. Einkehren kann man auch nirgends und das Thema Notdurft möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst anschneiden.
Nun ist es zugegebenermaßen ein schlechter Zeitpunkt, um ausspaziert zu sein. Denn Lockerungen der Corona-Maßnahmen sind auf Sicht nicht erkennbar und der Januar birgt per se – und in diesem Jahr auch noch ohne Karnevalsveranstaltungen – einfach wenig Abwechslung. Und dafür viel Tristesse nach den Adventswochen und Feiertagen, in denen man sich zumindest noch an einer gewissen Festlichkeit festhalten und durch Jingle Bells, Eierlikör und üppiges Essen Freude bereiten konnte.
Nun bin ich kein Pessimist. Ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen und sie als Herausforderung zu betrachten. Wenn die üblichen Aktivitäten wegfallen, dann muss man sich etwas einfallen lassen. Was also tun? Und diese Frage meine ich ganz ernst: Was tun Sie, liebe Leser, aktuell in Ihrer Freizeit? Was lassen Sie sich einfallen, um die aktuelle Situation und das Bedürfnis nach Zerstreuung und Abwechslung in Einklang zu bringen?
So ein paar Dinge sind uns in der Redaktion natürlich auch eingefallen: Da wäre zum einen die Kempener Stadtrallye für Familien und Kinder ab etwa zehn Jahren. Das entsprechende Heft mit dem Titel „Unterwegs mit Thomas“ gibt es zum Preis von 4,90 Euro derzeit zumindest in der Thomas Buchhandlung (Burgstraße 28) zu kaufen. Dort können Artikel online oder telefonisch bestellt und später abgeholt werden.
Thomas Hemerken, besser bekannt als Thomas a Kempis, zeigt den Teilnehmern Orte, die ihm als Kempener Kind und Verfasser der berühmten Schrift „Nachfolge Christi“ besonders wichtig sind, wie die Burg, das Kuhtor und die Propsteikirche. Ohne Pause dauert die Tour gut eineinhalb Stunden.
Ebenfalls draußen, genau genommen an der Grenze zwischen Straelen und dem niederländischen Velden, verläuft der „Schmugglerpfad“ – oder „Smokkelpad“ – zu finden ganz am Ende des Grenzwegs in Straelen. Im Sommer ist es natürlich schöner, aber auch im Winter macht der Rundweg über gut eineinhalb Kilometer mit seinen 25 Stationen und verschiedenen Infotafeln und Aufgaben auf beiden Seiten der Grenze Groß und Klein Spaß.
Und wem es dann draußen zu ungemütlich ist, dem sei noch das Theaterstück „Frau Holle“ empfohlen, das die Stadt Nettetal aufgezeichnet hat, um die Enttäuschung über ausgefallene Kindertheaterstücke zu verringern. Bis zum 17. Januar ist es online verfügbar, den nötigen Zugangslink können Interessierte bei der NetteKultur anfordern unter nettekultur@nettetal.de.
Und jetzt sind Sie dran: Ob Zuhause oder draußen, ob Bastelidee, Online-Gruppenspiel oder Besichtigungstipp – mailen Sie uns ihre Einfälle an redaktion.kempen@wz.de oder schreiben Sie uns auf Facebook, dort finden Sie uns unter „WZ Niederrhein“.