Kreisverwaltung Viersen Bürger beschweren sich über K 1-Baustelle
Breyell. · Die Kreisstraße wird saniert. Das wundert einige Bürger, weil sie keine Schäden entdecken können. Laut Kreis befinden sich die Mängel im Unterbau der Straße.
Seit Montag wird an der Kreisstraße 1 zwischen Lobberich und Breyell wieder gearbeitet. Die Kreisverwaltung Viersen lässt die Fahrbahn sowie den nördlichen Geh- und Radweg erneuern. Während der Betriebsferien des zuständigen Bauunternehmens ruhten die Arbeiten zwischen der zweiten und der dritten Bauphase. Derzeit ist die Straße von der Einmündung Hühr bis etwa auf Höhe Lobbericher Straße 80 gesperrt. Breyeller Bürger wundern sich: Die Fahrbahn hat in ihren Augen einen guten Zustand, warum wird sie saniert?
Diese Frage muss auch Ortsvorsteher Hubert Glock derzeit immer wieder beantworten. „Es sind viele Beschwerden an mich herangetragen worden“, berichtet der CDU-Politiker. „Die Bürger sagen, dass der Radweg, der wellig ist, erneuert werden muss, aber die Straße scheint in Ordnung zu sein.“ Zudem ergebe sich durch die Sperrung der K 1 ein Problem: Zwar läuft die ausgewiesene Umleitungsstrecke für den motorisierten Verkehr ab dem Knotenpunkt K 1/L 29 über die L 29 (Dülkener Straße/Am Schänzchen), B 509 (Dyck), Wilhelmshöhe, Düsseldorfer Straße und Caudebec-Ring – aber „Ortskundige fahren den kurzen Weg“, berichtet Glock. Dieser führe über die Straße Hühr. „Für die Anwohner ist das eine Belastung“, sagt Glock.
Die Bauarbeiten dauern
voraussichtlich bis März 2020
In mehreren Bauabschnitten wird die K 1 zwischen dem Kreisverkehr Fenland-Ring/Kampstraße in Lobberich und dem Kreisverkehr Lobbericher/Dülkener Straße (L 29) in Breyell seit Mitte Juli auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern saniert. Außerdem wird der nördliche Radweg zwischen Hühr und Onnert auf rund 600 Metern erneuert. Die Arbeiten dauern laut Kreisangaben voraussichtlich bis März 2020. Die Gesamtkosten betragen etwa 1,4 Millionen Euro, welche zu 70 Prozent über das Landesprogramm „Grundhafte Erneuerung“ gefördert werden. Wie Kreissprecher Markus Wöhrl erläutert, lägen die Mängel im Unterbau der Straße. „Damit ist das gemeint, was man auch als ,Schotterbett’ bezeichnen könnte. Dieses Schotterbett ist noch aus Hochofenschlacke und nicht frostsicher“, sagt er. Die Folge seien dann Risse und Löcher in der Fahrbahn. Dies könne „nur durch eine grundhafte Erneuerung beseitigt werden“. Wöhrl: „Eine einfache Deckensanierung wäre hier weder zielführend noch wirtschaftlich sinnvoll.“
Viele Bürger ließen außer Acht, dass Kreisstraßen als Teil des klassifizierten Straßennetzes gemäß Straßen- und Wegegesetz Nordrhein-Westfalens eine höhere Verkehrsbedeutung und entsprechend höhere Anforderungen hätten als eine einfache Gemeindestraße, sagt Wöhrl: „Im Vergleich zu einer völlig ramponierten Gemeindestraße mag die Kreisstraße für den Laien ,keine Schäden’ aufweisen, wird aber trotzdem eher saniert als die desolate Gemeindestraße.“ So gehe der Kreis bei seinen Sanierungen nach einem TÜV-geprüften Straßenerhaltungsmanagement vor. Auf dessen Grundlage sei ein Programm aufgestellt worden, das der Kreistag verabschiedet habe. „Ziel ist unter anderem, die häufig kritisierte ,Flickschusterei’ zu vermeiden“, sagt Wöhrl