Pfadfinder polieren für die Reisekasse
Elf Breyeller Pfadfinder wollen zum Welttreffen fahren. Dafür putzten sie jetzt Fahrräder.
Breyell. Premiere für die Jurte: „50 bis 60 Leute passen hier rein“, sagte Truppleiter Alexander Troost über die Neuanschaffung der Breyeller Pfadfinder. An den großen schwarzen Zelten wird man die deutschen Pfadfinder beim Weltpfadfindertreffen in Schweden erkennen. Denn nur die Deutschen nutzen diese besondere Zeltart.
Doch bevor es soweit ist, stand zunächst Fahrrad waschen auf dem Plan. Damit wollten die elf Breyeller, die nach Schweden fahren, ihre Reisekasse aufbessern. 35 Breyeller brachten ihre Räder zur „Waschstraße“ in den Ritzbruch. Sie spendeten zwischen fünf und zehn Euro für die Fahrradwäsche.
Ein Breyeller brachte im Lieferwagen zwei Räder. Walter Schierkes kam ebenfalls mit zweien. Einige Pfadfinder holten im Ritzbruch Räder bei den Nachbarn ab und brachten sie nach gut halbstündiger Handwäsche blitz-blank wieder zurück.
Bei Kaffee, Kuchen und Salaten gab es neben der Wäsche auch allerhand Informationen. So erzählte Holger Strucken, Leiter des DPSG-Stammes St. Lambertus Breyell, dass das internationale Kennzeichen der Deutschen in Schweden der Gartenzwerg sein wird. Als typisch deutsche Speisen werde es Pommes mit Currywurst und Reibekuchen geben. Letzteren werden die Breyeller mit Apfel- und Rübenkraut servieren. Außerdem haben sie Karten mit dem Alten Lambert gebastelt, um sie zu verteilen.
Auf Lehrgängen bereiteten sich Alexander Troost (22), Christian Erkens (24) und Georg Kiewall (20) auf das Jamboree (Siehe Kasten) vor. Die erfolgreiche Teilnahme an den Kursen erkennen die anderen Scouts am cremefarbenen Halstuch sowie den zwei kleinen Klötzchen am Elastikband.
Tim Nooten (10) ist noch Jungpfadfinder, doch er schmiedet schon Pläne. „In vier Jahren ist das nächste Jamboree in Japan, da möchte ich nicht hin. Aber in acht Jahren in West-Virginia/USA, möchte ich dabei sein. Vielleicht als Leiter.“
Sein Vater Thomas dazu: „Da müssen wir jetzt schon mit dem Sparen anfangen.“ Die Kosten orientierten sich am Brutto-Sozialprodukt des Herkunft-Landes. Deshalb bezahlen die deutschen Pfadfinder 1.000 Euro (plus Reise und Taschengeld), während diejenigen aus Entwicklungsländern nur 100 Euro zahlten.