Leuth Die fünf Alpakas von Leuth

Leuth. · Seit September 2019 bietet Sandra-Lea Freimuth in Leuth Alpaka-Wanderungen und -Besuche an. Im Dezember soll das sechste Alpaka einziehen. Damit wäre die Herde von Familie Freimuth komplett.

Sandra-Lea Freimuth inmitten ihrer kleinen Alpaka-Herde: Jedes Männchen hat eine andere Fellfarbe und auch einen anderen Charakter, wie die Familie auf ihrem Hof in Leuth festgestellt hat.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Karlsson taucht tief ab und schleckt das letzte Trockenfutter aus der Dose. Zuvor war seine Besitzerin, Sandra-Lea Freimuth, ins Gehege gekommen und hatte nur kurz mit der Dose geklappert. Direkt standen alle fünf Alpakas um die 47-Jährige, alle wollten so viel wie möglich von den Leckereien haben. Ein ungewöhnliches Bild. Viele Autofahrer, die an dem Grundstück in Leuth vorbeifahren, trauen ihren Augen kaum, winken fröhlich und strahlen. Grund dafür sind: Lillebror, der älteste in der Herde, Snorre, Teddy, Laurich und Karlsson. Die fünf Alpakas aus Leuth.

Jedes Tier hat eine andere Fellfarbe und einen anderen Charakter. „Ich habe kein Lieblings-Alpaka, jedes ist auf seine Art super“, erzählt Sandra-Lea Freimuth. Ihre erste Wanderung mit Alpakas hat die Leutherin in Irland gemacht. Und die Tiere haben es der 47-Jährigen sofort angetan. „Ich habe davor ein Seminar gemacht und sehr viel gelesen“, sagt die gelernte ­Industriekauffrau.

Nach dem Kauf eines Bauernhauses in Leuth mit großem Grundstück überlegte die Familie zunächst, Schafe oder Ziegen „als Rasenmäher“ anzuschaffen. „Meine Tochter sagte dann, Alpakas sind doch viel cooler“, erinnert sich Sandra-Lea Freimuth und lacht. Mittlerweile leben fünf Alpakas auf dem 2200 Quadratmeter großen Grundstück und haben jede Menge Platz. Seit fast einem Jahr bieten die Freimuths nun spannende Wanderungen durch den angrenzenden Wald oder Alpaka-Besuche in Leuth an. Viele Wochen musste die Familie auch aufgrund der Corona-Pandemie ihre Führungen auf Eis legen. „Jetzt dürfen wir wieder, und darüber freuen wir uns natürlich total“, sagt die gebürtige Leutherin.

Die Tiere sind am liebsten gemeinsam unterwegs, keins bleibt allein zurück, und so kommt es vor, dass die Besitzerin mit drei Alpakas an der Hand unterwegs ist. Auf der Wanderung kommt man ihnen näher, kann ihr weiches Fell streicheln und auch ab und zu einen Laut hören. „Viele riechen dann plötzlich Popcorn“, erzählt Freimuth und lacht. Und tatsächlich: Es riecht bei der Wanderung plötzlich nach frischem Popcorn.

Die fünf Huacaya-Alpakas mit nordischen Namen gehen gerne spazieren und sind auch gerne auf der Weide. Immer zusammen, schön dicht beieinander. Sie kommen ursprünglich aus Peru, aus den Anden. Die Gattung der Huacaya ist in Europa weit verbreitet. „Nachts schlafen sie in Sitzposition im Stall, sie haben einen Tag-Nacht-Rythmus wie wir Menschen“, erzählt die ­Nettetalerin.

Ein Alpaka kann bis zu
25 Jahre alt werden

Sandra-Lea Freimuth hat nur männliche Alpakas, denn sie möchte nicht züchten. Drei sind bereits kastriert. Ein Alpaka kann bis zu 25 Jahre alt werden. Beim Fell gibt eine große Palette: Bis zu 30 Farben können die Paarhufer haben. „Das sind ganz ruhige Tiere. Ihre Ohren und Augen sind immer in Bewegung, sie haben einen ausgeprägten Fluchtinstinkt“, sagt sie. Der Preis für ein Alpaka beginnt bei etwa 1000 Euro.

„Zunächst waren viele skeptisch, ob man damit wirklich Geld verdienen könnte“, erzählt die Leutherin bei der Wanderung. Doch der volle Terminkalender gibt ihr Recht. Und die 47-Jährige bietet immer mehr an. Das findet Anklang bei den Kunden. Bevor es am Nachmittag mit der zweiten Wanderung an dem Tag weitergeht, dürfen die Fünf erstmal grasen und sich ausruhen. „Ich liebe das, was ich gerade mache, ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen“, sagt Freimuth und streichelt Lillebror zärtlich über die Mähne.

Im Dezember gibt es einen weiteren Mitbewohner: Ein sechstes Alpaka zieht aus der Eifel dann auf den Hof zu Familie Freimuth. Damit wäre ihre kleine Herde dann komplett.