Stadtgeflüster aus Willich und Tönisvorst Augenblicke mit Alpakas in Anrath

Willich/Tönisvorst · Eine Züchterin bietet Begegnungen mit den Tieren an. Außerdem geht’s im Stadtgeflüster noch einmal um Nikolaus und die Feuerwehr.

 Alpaka-Züchterin Almuth Becker (l.) lockt die Alpakas mit einem Leckerli. WZ-Redakteurin Kerstin Reemen (2.v.l.) schaut staunend zu.

Alpaka-Züchterin Almuth Becker (l.) lockt die Alpakas mit einem Leckerli. WZ-Redakteurin Kerstin Reemen (2.v.l.) schaut staunend zu.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das dachte sich der Stadtflüsterer, als er vor einigen Wochen eine Ausgabe der WDR-Sendung „Land & Lecker“ im Fernsehen sah, die auf einem Alpakahof in Windeck (Rhein-Sieg-Kreis) gedreht worden war. In dem TV-Format besuchen sich Land- und Hoffrauen gegenseitig, eine ist immer Gastgeberin und kocht den anderen Damen ein Drei-Gänge-Menü. Die Hofrunde gehört zum Tagesprogramm. Die Gäste reagierten begeistert auf die Tiere, strahlten beim Besuch auf der Weide um die Wette. „Das muss ja eine Wirkung haben“, wunderte sich Kollegin Kerstin Reemen, die Alpakas noch nie aus der Nähe betrachtet hat. Der Willicher muss dazu keine Busfahrt in den Rhein-Sieg-Kreis machen: Er hat die Alpakas vom Flöthbach in Anrath vor der Haustür. Für Samstag buchte die Kollegin ein „Meet & Greet“ mit den Tieren auf der Wiese. Zu Gast bei Züchterin Almuth Becker an der Süchtelner Straße. Die schrieb vorab: „Warm und wasserfest anziehen, die Alpakas freuen sich auf euch.“

Nicht scheu, aber nicht
aus aufs Streicheln

Und auf die Tiere freuen sich zwei Dutzend Besucher. Almuth Becker verteilt Futtertüten, führt die Gäste durch den Garten auf die hinteren Wiesen und gibt Hinweise, wie man sich gegenüber den Tieren verhalten sollte. Gut zu wissen: Ausgiebige Streicheleinheiten mögen Alpakas in der Regel nicht. Aber sie sind nicht scheu, suchen die Nähe. Und dann steht man mitten in der Herde, umgeben von drei, vier Tieren, respektvoll, staunend, reizüberflutet. Diese Blicke, die Kopf- und Körperformen, diese Fellfarben – kein Tier ist wie das andere. Der Respekt der Weidenwanderer bleibt, aber die Scheu fällt nach und nach ab. Diese Nähe zum Tier entspannt ungemein, die Fotos erfreuen, das Wissen der Anratherin über die Tiere, ihre Pflege und ihre Zucht ist enorm. Eine besondere (Lehr-)Stunde, so unkompliziert und nachhallend. Wie hießen noch die bildschönen Tiere, Mutter und Nachwuchs? Hazel und Humphrey. Hingucker wie so viele andere. Kein Wunder, dass Beckers Alpaka-Momente stark nachgefragt sind. „Bis Ende April sind alle Termine ausgebucht. Termine ab Mai 2020 werden erst Februar/März 2020 festgelegt.“ Bis dahin sei die Homepage mit vielen Informationen und Fotos empfohlen:

Nikolaus schwebt – Dank
der Feuerwehrdrehleiter

Bleiben wir in Anrath und bei einem seltenen, aber immer gern gesehenen Besuch. Der Nikolaus schaute in der vergangenen Woche beim Löschzug im Ort vorbei. Dabei erwies er sich als Höhen-tauglich. Der Fotograf erlebte den guten Mann im langen roten Mantel schwebend über den Feuerwehrleuten. Damit bestätigt sich das geflügelte Wort: „Alles Gute kommt von oben.“ Und die besten Wünsche aus Anrath – ausdrücklich im Namen der gesamten Willicher Wehr.

„Einmal Theaterkarten
für 900 Euro, bitte“

Von Anrath nach Neersen ist es auf der Erde auch nur ein Katzensprung. An der Theaterkasse von Schloss Neersen wird ein kurzer Halt gemacht. Von dort kam in der vergangenen Woche die frohe Kunde, dass der Ticketverkauf am 2. Dezember fulminant gestartet ist. Die Spielzeit 2020, unter dem Motto „Theater voller Traum und Wahrheit“, scheint die Besucher anzuziehen. Die Karten gingen weg wie warme Semmeln. Eine Frau, so wurde dem Stadtflüsterer zugetragen, hat sich besonders ins Zeug gelegt und für sich sowie andere Theaterfreunde Tickets für Vorstellungen in einem Gesamtverkaufswert von 900 Euro gekauft. Das ist mal eine Hausnummer. In Neersen ist man guter Stimmung ob des guten Starts. Dabei hat das Jahr 2020 noch gar nicht angefangen. Aber der Neersener Theatersommer zieht mittlerweile auch bei Minustemperaturen, keine Frage.

Tönisvorst: Fragen
der Woche sind freigeschaltet

Apropos Frage. „Irgendeine Frage der Woche verpasst?“ Das fragt die Stadt Tönisvorst. Wenn dem so ist, kann man die Beantwortung jetzt nachholen. Bis einschließlich 15. Dezember werden noch einmal alle Fragen der Woche freigeschaltet, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Stadtentwicklungskonzept 2035 (STEK) von Mitte Oktober bis einschließlich 6. Dezember gestellt worden sind. Jeweils drei Fragen zu einem der sieben Themenfelder kann man beantworten. Die da wären: Natur und Naherholung, soziale Infrastruktur und Inklusion, Freiraum und Klimaschutz, Ortsmitten, Mobilität, Einzelhandel und Wohnen. „Wie funktioniert aus Ihrer Sicht das gesellschaftliche Miteinander in Tönisvorst?“ ist ein Beispiel. Oder: „Welche Ideen haben Sie, damit Tönisvorst klimafreundlicher wird? Würden Sie sich selbst dafür einsetzen?“ Und: „Welche Produkte kaufen Sie vorwiegend in Tönisvorst, welche andernorts, welche online?“ Das sind Fragen, die die Bürger direkt angehen, sie betreffen, sie fordern. Also bitte: dringend weiterflüstern und reinklicken unter:

Apfel-Holundersaft
und Nistkästen-Kunde

Heimatnah produziert ist sicher auch der heiße Apfel-Holundersaft, den der Naturschutzbund, Ortsgruppe Willich, neben Nistkästen als Geschenkidee auf dem Neersener Weihnachtsmarkt am 14. und 15. Dezember anbietet. Der Nabu kündigt einen großen Stand am Schloss an. „Beim Aufwärmen mit einem vitaminreichen alkoholfreien heißen Apfel-Holundersaft kann man sich unter anderem auf dem Stand über unsere Vögel im Schlosspark informieren“, lautet die Besuchs-Empfehlung. Auf Informationstafeln über Wildbienen und Hummeln werden die neuesten Entwicklungen zu Wildbienenhotels gezeigt.

Stretch & Relax und
Piloxing beim TV Anrath

Ganz ehrlich? Bei der stetigen Fortentwicklung von sportlichen Aktivitäten und deren Bezeichnungen kommt der Flüsterer manchmal nicht mehr mit. Diese Meldung erreichte die Redaktion in der vergangenen Woche: „Der Turnverein Anrath (TVA) startet Montag, 13. Januar 2020, mit Stretch & Relax und Piloxing ins neue Jahr.“ Stretch & Relax, soso. Da kann man darauf kommen, dass es um Übungen für einen gesunden Rücken geht. Aber was, bitte sehr, meint Piloxing? Zum Glück liefert der TV Anrath die Erklärung gleich mit: da werden Muskeln aufgebaut und die Pfunde purzeln. Eine kostenlose Schnupperstunde findet bereits am heutigen 9. und am 16. Dezember statt. Schon ab 18.15 Uhr wird TVA-Übungsleiter Freddy Krüger in der Gymnasiumshalle, Hausbroicherstraße 40, parat stehen, um Interessierte mit ein paar kurzen Übungen aus seinem Programm „Fit im Kopf“ auf die folgenden Angebote einzustimmen. Direkt anschließend geht ab 18.30 Uhr weiter mit Stretch & Relax. Piloxing startet um 19.15 Uhr als kostenpflichtiges Kursangebot. In jeweils 60 Minuten werden hier Elemente aus dem Boxen, Pilates und Tanzen vereint, um so einen athletischen Körper zu formen. Für zehn Termine zahlen Mitglieder 30 Euro und Nichtmitglieder 60 Euro. Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es beim TV Anrath unter Tel. 02156/2200 oder unter

Neuigkeiten aus Smiltene:
Avotins folgt auf Kukainis

Zum Schluss ein Blick über den Tellerrand: Es gab einen Wechsel an der Spitze des Gemeinderats in Willichs lettischer Partnerstadt Smiltene. Bei den Wahlen zum Vorsitzenden des Gemeinderats ist einstimmig Edgars Avotiòð gewählt worden, der den Rat bis zu den nächsten Wahlen leiten wird. Der bisherige Vorsitzende Gints Kukainis entschied sich, so eine Mitteilung aus Lettland, „für eine neue Herausforderung und wird ab Januar 2020 Vorstandsvorsitzender des Abfallentsorgungsunternehmens ZAAO in der Region Nord-Vidzeme.“ Eigentümer dieses Unternehmens sind 28 Kommunalverwaltungen der Region Nord-Vidzeme und vier benachbarter Regionen. Kukainis hatte acht Jahre in der Gemeinde Smiltene gearbeitet – fünf Jahre als Vorsitzender, zwei Jahre als stellvertretender Vorsitzender und zuvor als Abteilungsleiter. Avotiòð absolvierte die Lettische Universität für Landwirtschaft mit einem Bachelor-Abschluss in Materialwissenschaften und einer Qualifikation als Holzbearbeitungsingenieur. Er arbeitet seit sieben Jahren als Vorstandsvorsitzender von Softwood Ltd. Er gehört seit 2017 als Mitglied zum Regionalrat von Smiltene.