Neersen Kapellen-Hüter wollen Steinfigur ersetzen

Neersen. · Wo an Klein-Jerusalem eine Marienfigur steht, soll bald der Heilige Nepomuk stehen.

Wolfgang Peter, Brigitte Fander und Heinrich Verhalen (v. l.) stehen am Brückenstein.

Foto: Wolfgang Kaiser

Noch ziert eine Marienfigur den Brückenstein in der äußeren Hecke an der Kapelle Klein-Jerusalem. Ursprünglich stand jedoch eine Figur des Heiligen Nepomuk aus dem Jahr 1733 an dieser Stelle – doch die Originalfigur ist verschollen, weshalb sie durch die Marienfigur ersetzt wurde. Wenn es nach der Interessengemeinschaft (IG) und dem Schützenverein Klein-Jerusalem geht, soll jedoch eine neue Nepomuk-Skulptur, spätestens zum Herbstfest des Schützenvereins im September 2020, an dieser Stelle eingeweiht werden.

Dies würde gut zum 50. Geburtstag der Stadt Willich passen, finden Brigitte Vander, Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Wolfgang Peter, Ehrenvorsitzender des Schützenvereins, und Heinrich Verhalen vom Kirchenvorstand St. Maria Empfängnis Neersen. Die Zusammenarbeit der Interessengemeinschaft und des Schützenvereins ist zu einer großen Freundschaft geworden, getragen vom Gedanken, die Kapelle zu erhalten und zu verschönern.

Johannes Nepomuk wird
als Brückenheiliger verehrt

So entstanden auch die beiden Bildnisse von Maria und Johannes im Westgiebel der Kapelle. Jetzt wurde der Entschluss gefasst, besagte Marienfigur wieder durch eine Nepomuk-Skulptur aus Sandstein zu ersetzen. Der Heilige Johannes Nepomuk wird am Niederrhein auch als Brückenheiliger verehrt. Ein Teil der letzten Zeilen im Sockel in lateinischer Sprache bedeutet „Mögest Du gnädig über uns wachen“ – weshalb die Vereine ihn auch als Wächter der Kapelle Klein-Jerusalem betrachten.

„Die von uns beschlossenen Maßnahmen wurden der Kunstkommission des Bistums Aachen und der Stadt Willich als Unterer Denkmalbehörde vorgelegt und von beiden Seiten genehmigt“, berichten Vander und Peter. Die Skulptur aus Stein wurde von Steinbildhauermeister Stefan Przibylla ausgearbeitet, und er hat auch bereits ein Angebot gemacht. Przibylla ist in Neersen kein Unbekannter, hat er doch an der Kapelle Klein-Jerusalem schon die sieben neuen Motivtafeln für die Kreuzwegstationen angefertigt, da die alten Tafeln verschwunden waren.

Was die Finanzierung des neuen Skulptur angeht, hat der Schützenverein Klein-Jerusalem bereits vorgesorgt: Durch Spenden aus verschiedenen Zügen des Vereins wurden Rücklagen gebildet. Hinzu kamen einige zweckgebundene Einzelspenden, sodass die Kosten komplett abgesichert sind. Die Kirchengemeinde St. Maria Empfängnis Neersen als Eigentümerin der Kapelle Klein-Jerusalem wurde in alle Themen mit eingebunden. „Uns war wichtig, dieses neue Objekt ganz alleine über die IG und den Schützenverein stemmen zu können. Auf die Kirchengemeinde entfallen keine Kosten“, erklären Vander und Peter.

Der Auftrag soll jetzt möglichst bald an den Steinbildhauermeister Stefan Przibylla gehen, damit die neue Heiligenskulptur dann zum Herbstfest des Schützenvereins im September vorgestellt werden kann. msc