Vogelgezwitscher, undefinierbare Geräusche wie aus einem geheimnisvollen Dschungel — so begann das gut zweistündige Programm. Beim Bühnenbild mit prächtigem Thron, Schirm und Vorhang gab es jede Menge Exotisches zu entdecken.

Zunächst ging es extrem meditativ zu. Ein Erzähler in prächtigem Gewand ermunterte das Publikum: „Lasst uns einen Weg gehen zwischen Traum und Wirklichkeit.“ Er versuchte den tristen Alltag zu vertreiben: „Seht Ihr in meinen leeren Händen goldene Äpfel? Ich werfe sie Euch zu.“

Im Laufe des Abends sollte der Erzähler sich mehr und mehr zurückziehen. Im Mittelpunkt standen dann vor allem akrobatische Höchstleistungen. Der Tanz auf dem Seil, mit dem alles begann, sollte rückblickend eher eine der harmloseren Übungen sein. Während die Zuschauer ihre Seele baumeln ließen, baumelten perfekte Körper an einem Seil direkt unter den Scheinwerfern, ließen sich kopfüber fallen. Unglaublich, wie ein Akrobat einen Handstand auf dem Kopf eines anderen machte und dabei auch noch seine Beine anwinkelte. Ein Kleinwüchsiger balancierte mit heiterer Leichtigkeit auf einem Erdenball.

Zwei junge Frauen zeigten an Stoffbahnen, die an Lianen im Urwald erinnerten, Körperbeherrschung in Perfektion. Sie ließen los, wirbelten durch die Luft, gaben sich in scheinbar letzter Sekunde wieder Halt — und sahen dabei auch noch wunderschön aus. Den beiden Jongleuren, die mit rund einem Dutzend Bällen arbeiteten, gelang einfach alles. Und für einen Moment gab es ein Wiedersehen mit Michael Jackson. Insgesamt ein traumhaftes Programm, traumhaft schön, leicht, sinnlich — und absolut perfekt dargeboten.