Prominenz bei den Literaturtagen
Die Autoren Eva Almstädt, Marie Reiners und Horst Eckert stellen ihre neuen Bücher vor.
Nettetal. Für ihren 13. Fall bleibt Kommissarin Pia Korittki eigentlich gar keine Zeit. Sie plant gerade ihre Hochzeit, als in einem beschaulichen Dorf an der Ostsee eine junge Frau ermordet wird. Es gibt Verbindungen zu einem früheren Todesfall, aber dabei alleine soll es nicht bleiben.
Die gebürtige Hamburgerin Eva Almstädt veröffentlichte 2004 ihren ersten Kriminalroman um die Lübecker Ermittlerin Pia Korritki, jüngst erschien ihr neuester Band „Ostseerache“. Diesen stellt Almstädt in Nettetal vor — als eine von drei Autoren, die im Rahmen der Nettetaler Literaturtage in die Seenstadt kommen. Den Anfang macht am Donnerstag, 26. Mai, Marie Reiners mit ihrem Debütroman „Frauen, die Bärbel heißen“. Am Dienstag, 8. Mai, stellt Horst Eckert „Der Preis des Todes“ vor. Almstädt bildet am Mittwoch, 6. Juni, den Abschluss der Reihe.
In ihrem Buch erzählt Reiners aus dem Leben der Eigenbrötlerin Bärbel Böttcher (54), die ledig ist, keine Kinder hat und von Beruf Tierpräparatorin ist. Mit ihrer Mischlingshündin Frieda lebt sie im Haus ihrer verstorbenen Eltern am Rande einer Kleinstadt. Als sie eines Morgens im Wald einen Toten findet, dem ein Stock im Auge steckt, und dessen Ehefrau plötzlich vor ihrer Haustür steht, ist es mit dem beschaulichen Einsiedlerdasein vorbei.
Reiners ist als Romanautorin bislang nicht bekannt, und doch ist die Veranstaltung mit der in Mönchengladbach-Rheydt aufgewachsenen Autorin bereits ausverkauft. Sie ist die Erfinderin der Krimiserie „Mord mit Aussicht“, die mehrfach ausgezeichnet wurde und 2014 die meistgesehene deutsche Fernsehserie war. „Das war der Türöffner“, sagt Ulrich Schmitter, Leiter der Stadtbücherei Nettetal und Mitorganisator der Literaturtage. Hinzu komme, dass der Ausrichtungsort eher klein sei: Almstädter liest im „Buchladen“ an der Poensgenstraße 14 in Kaldenkirchen; dort sei Platz für 45 Zuhörer. „Sonst wählen wir größere Orte, aber für unsere Frühjahrsversion der Literaturtage gehen wir gerne in die Buchhandlungen vor Ort“, sagt Schmitter.
Almstädts „Ostseerache“ sei einer der meistverkauften Krimis in den Nettetaler Buchhandlungen, berichtet Schmitter. Die Stadtbücherei selbst hat zwei Exemplare in ihrem Bestand. „Die sind gerade ausgeliehen und bis weit in die Zukunft vorgemerkt“, sagt der Leiter. Den Inhalt des Buches stellt die Autorin in der Blumenwerkstatt, An Haus Bey 9 in Hinsbeck, vor. „Die Mitarbeiter lassen sich dafür richtig was einfallen“, sagt Schmitter. „Die Besucher sitzen während der Lesung zwischen Blumen, und es wird Sand für das richtige Ostsee-Gefühl aufgeschüttet.“ Der Vorverkauf liefe gut, aber es seien noch einige der rund 100 Tickets zu haben. Die Karten kosten sieben Euro.
Der Düsseldorfer Autor Eckert gilt als Erzähler des komplexen Polizei-Thrillers. „Seine Bücher sind super recherchiert und sehr authentisch geschrieben“, sagt Bücherei-Leiter Schmitter. In „Der Preis des Todes“ wird der Bundestagsabgeordnete Christian Wagner erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. Seine Freundin, die Fernsehmoderatorin Sarah Wolf, glaubt nicht an einen Selbstmord.
Bei ihren Nachforschungen stößt sie in seinen Unterlagen auf einen Bericht über ein Flüchtlingslager in Kenia und bemerkt, dass sie ihren Freund gar nicht so gut kannte, wie sie dachte. Gleichzeitig wird an einem See in Düsseldorf die Leiche einer 28-Jährigen gefunden. Der schwerkranke Kommissar Sellin versucht nun herauszufinden, was die Menschenrechtsaktivistin mit dem Politiker aus Berlin zu tun hatte. Auch für die Lesung von Eckert in der Buchhandlung Matussek an der Marktstraße 13 in Lobberich gibt es noch Karten zum Preis für sieben Euro.
Für die Literaturtage im Herbst hat sich bereits Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert angekündigt. Er liest am 20. September in der Werner-Jaeger-Halle in Lobberich aus seinem Buch „Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen“. „Der Kartenvorverkauf beginnt im Juni“, sagt Schmitter.