Baumarkt Obi kommt nach Viersen

Die Filiale könnte Ende 2013 eröffnet werden. Einiges tun soll sich auch am Standort Ransberg: Unter anderem laufen Verhandlungen für eine Hotelansiedlung.

Viersen. Mit einer erst wenige Stunden alten Neuigkeit hat Wirtschaftsförderer Thomas Küppers seinen Rück- und Ausblick auf die Arbeit seines Teams garniert: Der Baumarkt Obi kommt wieder nach Viersen und wird sich voraussichtlich bis Ende 2013 an der Kölnischen Straße auf einer Fläche von 38 500 Quadratmetern ansiedeln. Dadurch entstehen 75 neue Arbeitsplätze in Viersen.

„Gerne hätte ich auch für das Jahr 2011 von einer Firmenansiedlung berichtet“, sagte der Leiter Wirtschaftsförderung und Liegenschaften. Oft handele es sich aber um „Mammutprojekte“, die Zeit beanspruchten.

Im Fall Obi seien es dreieinhalb Jahre gewesen. Dennoch wurden im vergangenen Jahr Flächen verkauft: insgesamt 20 063 Quadratmeter an sieben Unternehmen, die sich am Standort vergrößert haben oder innerhalb Viersens umgezogen sind. Durch diese Verkäufe und durch die Vermittlung von 800 Quadratmetern Büroflächen wurden laut Küppers 50 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Ziel für 2012 ist es, 35 000 Quadratmeter Gewerbeflächen zu veräußern und so 180 neue Arbeitsplätze zu schaffen. 13 500 Quadratmeter davon sind bereits an ein Unternehmen aus der Bauwirtschaft gegangen. Einzelheiten wollte Küppers noch nicht nennen. Fünf Firmen mit 100 Arbeitsplätzen sollen außerdem über das Immobilienmanagement angesiedelt werden.

Für größere Ansiedlungen könnten im Gewerbegebiet Mackenstein-Nord in einigen Jahren Flächen fehlen. Ein Großprojekt ist laut Küppers in Verhandlung. Nach dessen Realisierung müsse man sich auf die Suche nach neuen Flächen machen. „Ein interkommunales Gewerbegebiet mit den Gladbacher Kollegen könnte ich mir sehr gut vorstellen.“

Großes prophezeit der Wirtschaftsförderer für den Standort Ransberg mit 40 000 Quadratmetern. So soll ein Hotel dort angesiedelt werden. Investor und Betreiber gibt es laut Küppers bereits. Außerdem will sich ein Anbieter aus dem Bereich Freizeit niederlassen — mit einer Aktivität, die es laut Küppers deutschlandweit noch nicht gibt. Mehr wollte er dazu nicht sagen. Schließlich soll das länger geplante Bürogebäude namens „Cube“ verwirklicht werden.

Bürgermeister Günter Thönnessen will die Wirtschaftsförderung vor allem auch als Dienstleister verstanden wissen. „Herr Küppers hat einen hervorragenden Job gemacht. Der ist auch belegbar“, sagte Thönnessen mit Blick auf die fünfjährige Tätigkeit seines Wirtschaftsförderers in Viersen.

Bei der Stärkung der Wirtschaftsstruktur Viersens könne es nicht alleine darum gehen, sich um „spektakuläre Großansiedlungen“ zu kümmern.

Die Förderung der bestehenden Unternehmen bezeichnet Küppers als „Kerngeschäft mit 1A-Priorität“ der Wirtschaftsförderung. Im kommenden Jahr sollen deshalb mindestens 470 Unternehmen besucht werden (2011: 437 Besuche).

Gerade die Beispiele Amcor, Kaiser’s und Metz (die ihren Standort in Viersen geschlossen oder verlagert haben beziehungsweise Insolvenz angemeldet) zeigten, „wie wichtig es ist, sich um vorhandene Strukturen zu kümmern“.

Um gegen mögliche Krisen gewappnet zu sein, setzt Viersen auf einen breiten Branchenmix. Gleichzeitig soll die Netzwerkstrategie (Cluster) vor allem in der Gesundheitsbranche weiterentwickelt, die Initiative „Ampunet“ vorangetrieben werden. Deren Ziel ist es, Patienten, die von einer Amputation betroffen sind, optimal zu versorgen.

Sorgenkinder bleiben die Leerstände (vor allem in Dülken und im Süden der Viersener Innenstadt) einerseits und das nicht vorhandene Angebot größerer Einzelhandelsflächen im nördlichen Teil der Viersener Innenstadt andererseits.

Man sei im Gespräch mit Eigentümern mit dem Ziel, Flächen zusammenzulegen. Außerdem beobachte man die Entwicklung des Rathausmarktes. Immerhin habe sich die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker zum Standort bekannt, so Küppers. gran