Corona im Kreis Viersen Martinschule bleibt geschlossen
Viersen. · Eine Lehrerin der Martinschule in Viersen wurde positiv auf das Coronavirus getestet, nun ist das gesamte Kollegium in Quarantäne. Der Präsenzunterricht fällt aus — auch eine Notbetreuung wird es nicht geben.
Ohne Lehrer kein Unterricht: Nachdem das Gesundheitsamt des Kreises Viersen für das Kollegium der Martinschule in Viersen-Süchteln am Mittwoch Quarantäne angeordnet hat, muss die Grundschule nun geschlossen bleiben – vorerst bis zum 24. August. „Wir haben uns noch um andere Lösungen bemüht, aber leider ohne Erfolg“, schreibt Schulleiterin Sabine Weuthen auf der Internetseite der Martinschule. Eine Notbetreuung oder Betreuung im offenen Ganztag (OGS) wird es bis dahin nicht geben, wie Stadtsprecher Frank Schliffke mitteilt. Die Schule sei nicht in Betrieb, das beinhalte auch die erweiterte Betreuung.
Am Mittwoch hatte der Kreis Viersen darüber informiert, dass zwei Lehrerinnen verschiedener Schulen in Viersen positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Bei der zweiten betroffenen Schule handelt es sich um die Gemeinschaftshauptschule in Süchteln. Zwei Kollegen der Hauptschullehrerin seien in Quarantäne, berichtete Kreissprecherin Anja Kühne. Der Schulbetrieb läuft weiter, die Schulleitung hat in sozialen Netzwerken angekündigt, alle Lehrer würden sich nun aus Sicherheitsgründen freiwillig testen lassen. Gut ein Dutzend Lehrer der Martinschule sind nach Angaben der Kreissprecherin isoliert. Es handle sich um Kollegen, die direkten Kontakt zu der infizierten Lehrerin gehabt hätten. „Die Schließung der Schule wurde vom Gesundheitsamt nicht angeordnet.“
Schulleiterin Weuthen schreibt auf der Internetseite: „Am Montag hat sich das gesamte Kollegium der Martinschule einem freiwilligen Corona-Test unterzogen. Wie sich herausstellte, ist bei einer symptomfreien Person das Ergebnis widererwartend positiv ausgefallen, während alle anderen Tests negativ waren.“ Da das Kollegium seine erste Konferenz am Montag in einem Raum abgehalten habe, habe das Gesundheitsamt vorsorglich alle in Quarantäne gestellt.
Kinder hatten keinen
Kontakt zu infizierter Lehrerin
Am Mittwoch hatten die 210 Schüler der Martinschule ihren ersten Schultag, auch die i-Dötzchen wurden begrüßt. Die Kinder hätten „zu keinem Zeitpunkt“ Kontakt mit der positiv getesteten Lehrerin gehabt, betont Weuthen. „Wir werden das Angebot weiterer Testungen annehmen und hoffen, damit einer Verbreitung vorzubeugen.“ Nach einer gelungenen Einschulung und einem schönen ersten Schultag sei die Entscheidung, dass die Schule geschlossen wird, „für uns ebenso überraschend wie für Sie“ gekommen.
Wie eine Sprecherin der Bezirksregierung mitteilt, könnte am Freitag, 14. August, eine Lehrerin in Teilzeit zur Verfügung stehen: „Das Ergebnis ihres Corona-Testes steht noch aus. Sie war nach den Sommerferien bisher noch nicht in der Schule, hatte also keinen Kontakt zu den übrigen Lehrkräften.“ Das reicht aber nicht, um Präsenzunterricht anbieten zu können. „Es stehen keine Vertretungslehrer zur Verfügung und es können auch keine Abordnungen erfolgen“, erklärt die Sprecherin weiter. „Die Schule hatte bereits Konzepte für den Distanzunterricht erarbeitet. Die Schulleitung berät nun mit dem Kollegium, unter anderem per Videokonferenz, wie die Umsetzung erfolgen wird.“
Am Mittwochabend hatte das Kollegium der Grundschule noch im Internet darauf hingewiesen, die Stadt prüfe, ob eine Notbetreuung angeboten werde. Zu dem Zeitpunkt sei die Schule noch nicht geschlossen gewesen, erläutert der Stadtsprecher. Noch am Mittwochabend sei für den Donnerstag eine Notbetreuung organisiert worden. Nachdem die Schule nun offiziell geschlossen ist, entfällt die Betreuung, die Stadt kann auch keine Alternative bieten: „Wir können den Ausfall der Lehrer nicht kompensieren“, sagt Schliffke.