Dülken: Junge Läufer hoffen auf Regen

In Köln sind am Sonntag auch Gymnasiasten aus Dülken dabei.

Dülken. Lisa (14) möchte ihre zehn Kilometer unter 50 Minuten laufen. Sie ist eine von 49 Schülern des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG), die am Sonntag beim Schulmarathon im Rahmen des Köln Marathons starten. Sieben Staffeln bietet das Gymnasium auf - und gehört damit zu den teilnehmerstärksten Schulen in dem 400er-Feld.

Hai (15) muss auch zehn Kilometer Laufen. "Unsere Schule soll unter die besten 100 kommen", steckt er seine Ziele erstmal niedrig. Obwohl Hai, der früher Kampfsport gemacht hat, im Augenblick keinen Sport betreibt, halten seine Mitschüler große Stücke auf ihn. "Der schafft das so und ohne Training", sagt die 14-jährige Lena (14), "einfach, weil er es will."

Gemeinsam trainiert haben die AMG-Schüler seit den Sommerferien dann aber doch: Mittags in der Pause oder auch mal nach Schulschluss am späten Nachmittag. 4,2 Kilometer lang war die Trainingsstrecke rund ums AMG und durch die Felder - ein Mini-Marathon.

Am Sonntag in den Staffeln müssen die Schüler jeweils fünf, zehn oder 7,2 Kilometer laufen. Statt eines Staffelstabs gilt es, eine Schärpe weiterzugeben. Wenn die besonders schön gestaltet ist, kann man auch noch am Wettbewerb um "die schärfste Schärpe" teilnehmen.

Anna (17) und ihr Team haben das vor und ganze Arbeit bei der Schärpe in hellem Lila mit bunten Ornamenten geleistet. Auch sonst legt diese Mädchen-Staffel Ehrgeiz an den Tag. "Wir wollen unter die ersten zehn", sagt Anna. Die Eisschnellläuferin hat ihre Staffel fast allein zusammengetrommelt. "Ich wollte ohnehin teilnehmen, auf Rollen, aber dann kam Herr Beiten mit der Idee, als Schulstaffeln dabei zu sein."

Heinz Leo Beiten ist am AMG Lehrer für Chemie, Englisch und Pädagogik - und selbst begeisterter Marathon-Läufer. Er hatte die Ausschreibung gesehen und gehört, dass das Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium aus Viersen im vergangenen Jahr erfolgreich dabei gewesen war und auch diesmal wieder gemeldet hatte. "Wenigstens eine Staffel wollten wir dann auch auf die Beine stellen", erzählt Beiten.

Nun sind es sieben, die in allen sechs Wertungsklassen antreten. Getrennt wird nach Alter - 15 Jahre und älter oder darunter - und nach männlich, weiblich oder gemischt. Nun bleibt nur noch der bange Blick zum Himmel. Dabei wünschen sich die Läufer gar nicht das Super-Spätsommerwetter. "Je nasser, je besser", sagt Hai und grinst. Ganz so will sich Sebastian nicht anschließen. "Ein leichter Regen ist aber allemal besser, als wenn die Sonne knallt."